Braunschweig. Am gestrigen Donnerstag erlebte die Stadt ein beeindruckendes Schauspiel am Nachthimmel: Polarlichter tauchten den Himmel über Braunschweig in ein faszinierendes Farbenmeer. regionalHeute.de zeigt ein paar besonders schöne Aufnahmen, die am Südsee entstanden sind. Auch in anderen Teilen der Region war das Spektakel am Himmel zu sehen.
Die Vorstellung, Polarlichter seien ausschließlich im hohen Norden zu sehen, ist ein verbreiteter Irrtum. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) handelt es sich bei Polarlichtern um Leuchterscheinungen, die vorwiegend in polaren Regionen auftreten. Am Nordpol werden sie als Nordlichter (aurora borealis) bezeichnet, während sie am Südpol als Südlichter (aurora australis) bekannt sind.
Verschiedene Farben möglich
Polarlichter entstehen in Höhenlagen zwischen 70 und 800 Kilometern durch elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwinds. Diese Teilchen werden durch das Magnetfeld der Erde zu den Polen abgelenkt, wo sie in die Erdatmosphäre eindringen und verschiedene Molekülarten anregen, Licht in unterschiedlichen Wellenlängen zu emittieren. So wird das grüne Polarlicht hauptsächlich durch Sauerstoffatome in etwa 120 Kilometer Höhe erzeugt, während das rote Polarlicht seinen Ursprung in höheren Lagen hat. Zudem sind auch violette bis blaue Polarlichter möglich, die meist von Stickstoffatomen erzeugt werden.
Ein entscheidender Faktor für die Sichtbarkeit von Polarlichtern in unseren Breiten sind starke solare Ausbrüche. Diese ereignen sich typischerweise alle elf Jahre in Phasen maximaler Sonnenaktivität. In solchen Jahren können Polarlichter an bis zu zehn Nächten in Norddeutschland beobachtet werden, berichtet der DWD.
Weitere schöne Aufnahmen vom Südsee:
Gründe für das aktuelle Spektakel
Die atemberaubenden Polarlichter am 10. Oktober wurden durch die Überlagerung zweier Sonnenstürme ausgelöst, die innerhalb weniger Tage von der Sonne in Richtung Erde geschossen sind. Diese starken geomagnetischen Störungen sorgten für eine außergewöhnliche Aktivität, die es ermöglicht hat, die Lichter bis weit nach Deutschland hinein zu beobachten. Der geomagnetische Aktivitätsindex, der sogenannte KP-Wert, erreichte beeindruckende Werte von bis zu 8, was die Stärke der geomagnetischen Störungen widerspiegelt.
Für alle, die das faszinierende Lichtspiel noch nicht genießen konnten, gibt es Grund zur Hoffnung: Auch am heutigen Freitag könnte sich das Schauspiel wiederholen. Meteorologen prognostizieren einen ähnlich hohen KP-Wert, der die Sichtung von Polarlichtern begünstigt, bevor er am Samstag wieder etwas abfällt.
Tipps zur Beobachtung von Polarlichtern
Um Polarlichter optimal beobachten zu können, sollten Zuschauer auf einen klaren Himmel und wenig Lichtverschmutzung achten. Abgelegene Orte, fernab von städtischen Lichtquellen, bieten die besten Möglichkeiten, um die Farbenpracht in ihrer vollen Schönheit zu genießen. Die besten Zeiten zur Beobachtung sind in der Regel in den Stunden nach Sonnenuntergang bis in die frühen Morgenstunden.
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