Salzgitter. In der Nacht von Sonntag auf Montag kam es zu einem Bauern-Protest vor dem Aldi-Lager in Salzgitter-Bad. Etwa 100 Landwirte aus Salzgitter, Wolfenbüttel, Goslar, Braunschweig und Hildesheim waren gekommen, um gegen die aktuelle Preispolitik des Discounters in Bezug auf die Milchprodukte zu demonstrieren. Mit insgesamt 35 Traktoren suchten die Bauern das Gespräch zu Christian Gappisch, Geschäftsführer von Aldi Salzgitter, der von der Polizei gerufen wurde.
Wie Steffen Hohnschopp, Landwirt aus Groß Mahner sagt, wolle Aldi nach der Zusammenarbeit von Aldi Nord und Aldi Süd massiv die Milchpreise drücken. Bei der Protestaktion wollen sich die Ackerbauern solidarisch mit ihren Kollegen zeigen und ein Signal für die Milchpreise setzen. Gerade nach den Demonstrationen in den vergangenen Monaten, war es den Bauern wichtig weiterhin über das Thema Preispolitik zu reden. "Wir haben auch keinen Spaß daran in der Nacht hier zu stehen. Aber es muss was passieren", so Hohnschopp. Immer mehr Betriebe müssten schließen. Jetzt sei es die Milch, aber in Zukunft könnten auch andere Produkte wie Zucker oder Getreide betroffen sein. "Wenn die eigene Landwirtschaft kaputt ist merken wir, wie sehr wir auf das Ausland angewiesen sind", so Hohnschopp weiter.
Die Bauern hatten sich zu einer spontanen Aktion vor dem Aldi-Lager in Salzgitter-Bad versammelt. Foto: Rudolf Karliczek
"Wenn Aldi uns auf die Pelle rückt, rücken wir Aldi auf die Pelle."
Derzeit befinden sich die Landwirte bereits in einem harten Kampf. In den letzten Monaten wurde in groß angelegten Protesten immer wieder auf die Straße gegangen. "Nach diesen Demos sollte auch von Aldi ein bisschen Wertschätzung rüberkommen." Krawalle wie in Frankreich wolle man vermeiden, da sich dies auf den ganzen Berufsstand auswirken würde. Aldi solle seine Marktmacht nicht ausnutzen, um den Bauern "auf die Pelle zu rücken."
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