3:3! Die Bötzelkickers und das Wechselbad der Gefühle

von Frank Vollmer


Eine von vielen Szenen des Spiels: Dorian Platt fällt im Strafraum. Der folgende Strafstoß sicherte dem SV Reislingen-Neuhaus einen Punkt zum Auftakt. Fotos: Frank Vollmer
Eine von vielen Szenen des Spiels: Dorian Platt fällt im Strafraum. Der folgende Strafstoß sicherte dem SV Reislingen-Neuhaus einen Punkt zum Auftakt. Fotos: Frank Vollmer | Foto: Frank Vollmer

Wolfsburg. Landesliga-Aufsteiger SV Reislingen-Neuhaus hat zu Premiere einen Punkt ergattert. In einem turbulenten Schlagabtausch mit dem TSV Landolfshausen/Seulingen legte die Mannschaft von José Salguero erst zwei Tore vor, konnte am Ende aber glücklich sein, dank eines Strafstoßes überhaupt noch das 3:3 zu erzielen. 

Das Glück der Tüchtigen


Irgendwie war es schon verdientes Glück, dass ausgerechnet Luca Menzel in der Nachspielzeit dieser turbulenten Partie den Strafstoß zum 3:3-Endstand verwandelte. Bei ihrer Landesliga-Premiere durchliefen die Aufsteiger vom SV Reislingen-Neuhaus ein wahres Wechselbad der Gefühle.

Dass Lucas Friedrich schon in den ersten zehn Minuten ein Doppelpack schnüren würde, hätte dabei selbst José „Salle“ Salguero nicht erwartet. Gerade bei seinem ersten Treffer umkurvte die Reislinger Rückennummer 25 die halbe Abwehr der Gäste und hatte noch das Kalkül, formvollendet einzuschieben (6.). Keine fünf Minuten später wiederholte der Linksfuß das Kunststück noch einmal und die "Bötzelkickers" lagen mit 2:0 vorne.

„Lucas ging mit Leistenproblemen ins Spiel“,erklärte Trainer Salguero später. „Vor dem Spiel sagte er, es reicht maximal für zehn Minuten, in der Kabine war es dann nur noch eine“, flachste der 45-Jährige. Er musste von draußen mit ansehen, wie seine Mannschaft die Gäste aus Göttingen kurz darauf mit einem Eigentor wieder ins Spiel zurück holten (19.). Luca Menzel war der Pechvogel in dem nun wieder sehr offenen Spiel.

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die Gäste ließen zwischenzeitlich die Muskeln spielen und drehten von 0:2 auf 3:2. Foto:


Der TSV dreht das Spiel


Nach dem Seitenwechsel war zunächst Schluss für den Doppeltorschützen Friedrich, der nicht mehr weitermachen konnte. Die Mannschaft von Michael Kreter und Ingo Müllerwitterteihre Chanceund drückte auf dem kleinen Kunstrasenplatzmächtig auf das Tempo. „In dieser Phase haben wir uns etwas naiv angestellt“, haderte Salguero später. Glück für sein Team: Der TSV ließ einiges an Pfosten, Ungenauigkeiten und Schlussmann Linus Eichenberg ungenutzt.

In der 72. Spielminute pfiff der, zuweilenetwas unsicher wirkende, Schiedsrichter dann Strafstoß für die Gäste– sicherlich in der Szene eine zweifelhafte Entscheidung, in der Masse der Chancen für Landolfshausen/Seulingen aber zumindest nicht unerwartet. Steven Celik trat an und verlud Eichenberg zum Ausgleich. Es kam noch dicker für die Gastgeber, die keine drei Minuten später das sehr schön herausgespielte 2:3 durch Lukas Kusch hinnehmen mussten.

Reislingen-Neuhaus wirkte platt und desillusioniert. In den Schlussminuten kam der Aufsteiger trotz großer Anstrengungen kaum mehr an den gewieften Gegenspielern vorbei. In der Nachspielzeit schleppte sich der eingewechselte Dorian Platt mit letzter Verzweiflung noch einmal in den Strafraum der Gäste und kam unter kräftiger Textil-Zupferei zu Fall. DerUnparteiische zeigte noch einmal auf den Punkt. Luca Menzel ließ sich die Chance nicht nehmen, seinen Fehler wett zu machen und traf zum viel umjubelten 3:3.

Am kommenden Sonntag (15.00) sind Freie Turner Braunschweig zu Gast in Neuhaus. Hinten reinstellen, so wie gestern Lehndorf, will der SVR sich nicht: "Wir sind nicht das Team, das den Bus vor dem eigenen Tor parkt", kündigt Salguero an.

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Doppeltorschütze Lucas Friedrich musste dem Ex-Löwen Jan Schanda (re.) genau erklären, wie er die halbe Abwehr des TSV umdribbelt hatte. Foto: Vollmer


Zahlen & Fakten


SV Reislingen-Neuhaus: Eichenberg, Skrodsky, Menzel, Lauriola (73. Kltt), Krassow (63. Cinquino), Krieger, Cichy, Brechbühler, Vandreike, Löwner, Friedrich (46. Fiorillo) Trainer: José Salguero

TSV Landolfshausen/Seulingen: Hagemann, Baumann (65. Neuhaus), Jünemann, Becker, Puhmann, Kraus (33. Weidenbach), Celik (76. Köhne), Kusch, Tappe, Nolte, Busching Trainer: Michael Kreter/Ingo Müller

Torfolge: 1:0 Lucas Friedrich (6.), 2:0 Lucas Friedrich (11.) 2:1 Luca Menzel (19.), 2:2 Steven Celik (72. FE), 2:3 Lukas Kusch (75.), 3:3 Luca Menzel (90.+2)

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