81:98! Basketball Löwen unterliegen deutlich in Crailsheim

Das Merlins-Guard-Duo Russell und Stuckey war nicht zu stoppen.

von Frank Vollmer


Mit 22 Punkten Braunschweigs Bester: Trevor Releford.
Mit 22 Punkten Braunschweigs Bester: Trevor Releford. | Foto: Agentur Hübner/Archiv

Schwäbisch Hall/Braunschweig. Die Basketball Löwen haben am Mittwochabend deutlich mit 81:98 (43:50) beim ersatzgeschwächten Tabellenfünften HAKRO Merlins Crailsheim verloren, nachdem sie das Spiel bis Mitte des zweiten Viertels ausgeglichen gestaltet hatten. Das Crailsheimer Guard-Duo DeWayne Russell und Maurice Stuckey, die zusammen 54 Punkte erzielten, war dann nicht mehr zu stoppen. Russell gelang sogar ein Double-Double von 28 Punkten und 14 Assists. Zudem stand der Spielmacher 13 Mal an der Freiwurflinie.

Zu viele Fouls


Hierin lag auch ein Manko im Löwen-Spiel: Die Mannschaft von Head Coach Pete Strobl um Topscorer Trevor Releford (22 Punkte) beging 28 Fouls, was den Gastgebern 30 Freiwürfe einbrachte, während die Löwen nur 10 Mal an die Linie geschickt wurden. "Es ist sehr schwer auswärts, wenn man 20 Freiwürfe weniger bekommt als der Gegner", analysierte Strobl nach dem Spiel und weiter: "Scott Eatherton hat drei Fouls bekommen. Wir haben immer wieder attackiert, aber am Ende verursachen wir 30 Freiwürfe und haben selbst zehn.

In der temporeichen Partie agierten die Löwen von Beginn an mit weniger Intensität als die Gastgeber. Diese fanden zwar von der 6,75-Meterlinie noch nicht ins Spiel, waren dafür aber kaum in Korbnähe zu stoppen (83 Prozent). Nach einem Korbleger plus Freiwurf des starken Merlins-Spielmachers DeWayne Russell lagen die Löwen nach fünf Minuten mit 4:11 zurück. Kurz darauf nahm Coach Pete Strobl eine Auszeit und wechselte Lucca Staiger ein. Der Löwen-Guard hatte ein heißes Händchen: Er versenkte binnen 34 Sekunden zwei Dreier, einen davon mit Foul, und legte in der 9. Minute ebenfalls aus der Distanz zum 18:14 aus Löwensicht nach.

Ins zweite Viertel ging es aber ausgeglichen (18:18), ehe die Löwen sich erneut einen kleinen Vorsprung erspielten (26:23). Das Spiel war jedoch teils wild – und das zeigte sich in mehreren Löwen-Ballverlusten. Die Merlins, bei denen Javontae Hawkins, Jan Span und Quincy Ford verletzt fehlten, profitieren davon und lagen in der 16. Minute mit 35:29 vorne. Nach einer weiteren Auszeit von Pete Strobl drehte Trevor Releford zunehmend auf und verkürzte vornehmlich über Einzelaktionen auf 37:40. Näher heran kamen die Löwen trotz guter Arbeit am offensiven Brett aber nicht, weil sie mit weniger Energie als ihr Gegner spielten und immer wieder zu leichte Korbleger kassierten. Den Schlusspunkt der ersten Halbzeit setzte schließlich ein Dreier von Merlins Maurice Stuckey zum 43:50 aus Löwensicht.

Die Löwen wirkten mit Beginn des dritten Viertels etwas bissiger. Das hatte aber auch viele Fouls zur Folge. Neben Karim Jallow, der nie wirklich ins Spiel fand, konnte Kapitän Tommy Klepeisz in der ersten Spielhälfte aufgrund von drei Fouls auch wenig Impulse setzen. Klepeisz fing sich in der 23. Minute bereits sein viertes Foul ein und ging wieder auf die Bank. Darüber hinaus hatten die Löwen nach etwas mehr als vier Minuten ihre Teamfoulgrenze erreicht, womit die Gastgeber regelmäßig an die Freiwurflinie gingen. Und dann bekam DeWayne Russell, der zu keinem Zeitpunkt zu stoppen war, auch noch Unterstützung von Maurice Stuckey. Der Merlins-Guard hatte mit zwei Dreiern entscheidenen Anteil daran, dass die Löwen kurz vor dem Viertelende mit 15 Punkten zurücklagen. Lucca Staiger verkürzte jedoch auf 56:68 nach 30 Minuten.

Im letzten Viertel erzielte Tommy Klepeisz seine ersten Punkte, allerdings waren die Merlins angeführt vom Duo Russell und Stuckey da schon auf 17 Zähler (56:73) enteilt. Die Löwen knabberten Stück für Stück was von ihrem Rückstand ab: Nach drei erfolgreichen Distanzwürfen von Klepeisz und Releford waren sie auf 74:85 dran (37. Minute). Doch sorgten Russell und Center Aaron Jones mit einem 8:0-Lauf zum 74:93 für die Entscheidung und damit für die sechste Auswärtsniederlage der Löwen.

"Glückwunsch an Crailsheim und Tuomas Iisalo", so Strobl nach Spielende. "Seine Mannschaft hat von Anfang an gut gekämpft und Charakter gezeigt. Für mich ist DeWayne Russell ein Kandidat für den MVP. Crailsheim steht so wie sie als Mannschaft auftreten und wie sie rekrutiert haben verdient auf einem Playoff-Platz."

Schon am Freitag geht es für Scott Eatherton und Co. weiter. Dann treten sie zu ihrem letzten Spiel vor dem FIBA-Fenster bei ratiopharm ulm an. Tip-Off der Begegnung ist um 20.30 Uhr.

Zahlen & Fakten


HAKRO Merlins Crailsheim: Russell 28 (14 Assists), Carpenter, Stuckey 26, Kovacevic, A., Herrera 13 (5 Rebounds, 5 Assists), Bleck 7, Morgan 9, Kovacevic, D., Jones 15 (8 Rebounds, 3 Assists), Urbansky.

Basketball Löwen Braunschweig: Wank 5, Lyles 8 (3 Assists), Zeeb 3, Staiger 13 (3 Assists), Klepeisz 6 (4 Assists), Göttsche n.e., Marelja, Releford 22 (4 Assists), Lawson III 8 (5 Rebounds), Hübner n.e., Jallow 2 (3 Assists), Eatherton 14 (12 Rebounds).

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