Bauchlandung! VfL verliert im Abstiegskampf Boden an den HSV

von Frank Vollmer


Sinnbildlich für dieses Spiel: Maximilian Arnold wirft sich rein, hat aber Pech. Fotos: Agentur Hübner
Sinnbildlich für dieses Spiel: Maximilian Arnold wirft sich rein, hat aber Pech. Fotos: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner

Wolfsburg. Der VfL Wolfsburg rutscht im Abstiegskampf immer näher an eine erneute Relegationsteilnahme. Im Kellerduell mit dem dem Tabellenvorletzten Hamburger Sportverein unterlag die Mannschaft von Bruno Labbadia am 32. Spieltag mit 1:3 (0:2). Vor 29.400 Zuschauern schockten die Gäste den VfL kurz vor dem Pausenpfiff mit einem Doppelpack. 

Der HSV verkürzt den Abstand auf zwei Zähler


"Wir gehen nicht in das Spiel rein, um Unentschieden zu spielen. Wir wollen gewinnen",hatte Bruno Labbadia direkt vorAnpfiff gesagt. Auch Trainerkollege Christian Titz kündigte an, sein Team würde "auf Sieg spielen". So sahen die neutralen Zuschauer eine packende Partie mit dem besseren Ausgang für die Gäste.Für alle, die es mit dem VfL Wolfsburg halten, wurde es einenttäuschender 32. Spieltag.

Nach der 0:3-Pleite der Vorwoche in Mönchengladbach wechselte Bruno Labbadia gleich sechsfach. Anthony Brooks, Paul Jaeckel, Landry Dimata, Yunus Malli und Daniel Didavi blieben draußen. Dafür begannen Felix Uduokhai, Josuha Guilavogui, Marcel Tisserand, Jakub Blaszczykowski, Renato Steffen und Divock Origi. Bei den Gästen verdrängten Douglas Santos und Bobby Wood Dennis Diekmeier und Luca Waldschmidt auf die Bank.

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Die erste Offensivaktion von Origi landet am Außennetz. Foto: Agentur Hübner


Doppel-Schock vor dem Pausenpfiff


In der durchaus schwungvollen Anfangsphase erspielten sich die Hausherren zunächst die besseren Möglichkeiten, haderten jedoch mit der Torausbeute. Divock Origi traf nach einem Pass von Maximilian Arnold das Außennetz (6.), Renato Steffen setzte einen feinen Querpass von Jakub Blaszczykowski an der Grundlinie über das Gehäuse (13.).

Hinzu kam ein erster verletzungsbedingter Wechsel nach nur zehn Minuten: Riechedly Bazoer kam für den angeschlagenen Marcel Tisserand ins Spiel. Der Niederländer vergab eine Viertelstunde später die wohl größte Chance der „Wölfe“ im ersten Abschnitt, als Arnold über links durchgebrochen war und ihn mit einem feinen Rückpass frei vor dem Hamburger Tor in Szene setzte. Bazoer verzog meterweit am Tor vorbei (24.).

Die Gäste betrieben großen läuferischen Aufwand, verteidigten hoch und setzten immer wieder Nadelstiche. Die daraus resultierenden Lücken vermochten die Wolfsburger jedoch nicht zu nutzen. Bobby Wood konnte nach einer Flanke gerade noch so von Blaszczykowski gestört werden (8.). Kurz darauf köpfte Felix Uduokhai einen Lupfer von Wood aus spitzem Winkel von der Torlinie (15.). So lief das Spiel hoch und runter, das Führungstor für die Hanseaten fiel jedoch wie aus dem Nichts.

Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt vor der Halbzeitpause gerieten die „Wölfe“ in Rückstand. Der wuselige Japaner Tatsuya Ito legte den Ball im Strafraum an Josuha Guilavogui vorbei, der nur noch das Bein reinstellen konnte. Schiedsrichter Daniel Siebert zeigte auf den Punkt, Wood trat an und verlud Koen Casteels in die rechte untere Ecke. Es kam noch dicker für die Elf von Bruno Labbadia! Die Gästeverdoppelten gegen jetzt verunsicherte Grün-Weiße auf0:2. Lewis Holtby köpfte dabei eine butterweiche Ito-Flanke über Casteels direkt ins Wolfsburger Herz (45.+1).

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Bobby Wood trifft vom Punkt zum 0:1. Foto: Agentur Hübner


Joker Brekalo haucht kurzLeben ein


Ein Freistoß von links war nach einer Stunde das erste Lebenszeichen des VfL nach dem Seitenwechsel, doch verpassten gleich mehrere Spieler diese gute Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Bruno Labbadia hatte zur Pause gewechselt, brachte den etwas offensiveren Josip Brekalo für Paul Verhaegh. Doch hatte Arnold in der 66. Spielminute die nächste Großchance. Der Versuch des Wolfsburger Spielmachers rollte nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei –auch weilHSV-Schrankwand Kyriakos Papadopoulos an der Flanke vorbeigesegelt war und den Wolfsburger damit irritiert hatte.

Auf der anderen Seite des Spielfeldes hielt Casteels sein Team jetzt gleich mehrfach im Spiel. Erst entschärfte der belgische Schlussmann einen Schuss von Filip Kostic (72.), dann reagierte er auch gegen Douglas Santos mustergültig (76.). Früh zog Labbadia mit Yunus Malli die dritte und letzte Wechseloption fürBlaszczykowski. Damit war auch klar, Wolfsburgs Topscorer Daniel Didavi würde nicht mehr ins Geschehen eingreifen können.

Josip Brekalo übernahmdirekt danachVerantwortung. Seinflach getretener Freistoß von der linken Strafraumkante rollte an Freund und Gegenspieler vorbei und überraschte auch Julian Pollersbeck im HSV-Tor (78.). Der Anschlusstrefferhauchte den Hausherren kurzzeitig neues Leben ein, doch kam es in der Schlussphase der Partie noch einmal richtig dicke: Nachdem William vor dem einschussbereiten Luca Waldschmidt retten konnte, legte der Brasilianer den Hamburger Joker in der nächsten Szene im Strafraum. Wieder gab es Elfmeter. Casteels hielt den Versuch von Kostic, doch war Waldschmidt zur Stelle und nagelte den Ball unter das Tordach (90.+3). Mit dem ersten Saisontreffer des Angreifers war diese Partie entschieden.

Nun wird es noch einmal ganz eng. Mit einem Sieg gegen RB Leipzig könnte Mainz am Sonntag noch am VfL Wolfsburg vorbeiziehen und auf den Relegationsrang 16 verdrängen. Leipzig und der 1. FC Köln sind die Gegner an den letzten beiden Spieltagen.

[Stimmen folgen]


Zahlen & Fakten


VfL Wolfsburg: Casteels - Verhaegh (46. Brekalo), Knoche, Uduokhai, William - Guilavogui - Tisserand (11. Bazoer), Arnold - Blaszczykowski (76. Malli), Steffen - Origi Trainer: Bruno Labbadia

Hamburger SV: Pollersbeck - Sakai, Papadopoulos, Jung, Douglas Santos - Steinmann - Kostic, Holtby, Hunt (67. Ekdal), Ito (85. Jatta) - Wood (77. Waldschmidt) Trainer: Christian Titz

Torfolge: 0:1Bobby Wood (43. FE), 0:2 Luis Holtby (45.+1 Ito), 1:2 Josip Brekalo (78.), 1:3 Luca Waldschmidt (90.+3)

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