Lüneburg/Helmstedt. Fünf Landesmeistertitel der Ju-Jutsu Kämpfer bei den Landeseinzelmeisterschaften in Lüneburg gehen an Helmstedter. Es berichtet Dörte Herfarth.
Sieben Tickets für die Norddeutsche Meisterschaft
Für die Landeseinzelmeisterschaften im Ju-Jutsu Fighting haben, sich auch 15 Ju-Jutsu-Kämpfer vom Goshin-Dojo des Helmstedter SV qualifizieren können.Den Anfang machten die Kämpfer der Altersklasse U10. Mit Conner Stiemerling hatte der HSV gleich einen Landesmeisterschaftsneuling auf der Matte. Mit beherztem Auftreten gewann er seinen ersten Kampf mit 8:6, unterlag jedoch in seinem zweiten Kampf. Im Halbfinale hielt Stiemerling lange mit, verlor dann aber knapp gegen einen Kämpfer vom TKW Nienburg. Am Ende sicherte Stiemerling sich bei seinem ersten Auftritt bei einer Landesmeisterschaft Bronze.
In der Altersklasse U12 bis 34 Kilogramm waren gleich zwei Helmstedter gefordert: Malte Teramihardja und Jonas Michaelis. Aufgrund der hohen Kämpferanzahl in dieser Gewichtsklasse, wurde im Doppel Ko-System gekämpft. Jonas Michaelis verlor seinen ersten Kampf knapp nach Punkten und musste somit in die Trostrunde. Diese beendete Michaelis mit Rang sieben. Ebenfalls in die Trostrunde musste Malte Teramihardja, die er jedoch mit zwei Full Ippon Siegen aufmischte und sich doch noch Bronze sicher konnte. Vincent Müller musste seinen ersten Kampf in der U12 bis 30 Kilogramm verletzungsbedingt abgeben. Im zweiten siegte Müller jedoch und wurde Vizemeister.
Etwas tragisch endete der erste Auftritt von Paula Hühne in der U12 bis 36 Kilogramm Mix-Klasse. Die Regionalmeisterin aus Helmstedt führte bis kurz vor Kampfschluss deutlich mit 19:7 Punkten, wurde dann von ihrer Gegnerin aus Rottorf in Part 2 ausgekontert und am Boden festgehalten, so dass Hühne den sicher geglaubten Sieg noch abgeben musste. Im zweiten Kampf legte Hühne nach und bezwang einen männlichen Kämpfer vom SC Essehof deutlich mit 19:2 und wurde Vizemeisterin.
In einem Doppelpool in der U12 bis 38 Kilogramm Klasse waren gleich drei Helmstedter vertreten: Fynn Köhler in Pool A, Tjark Rose und Noah Schöndube in Pool B. In Pool A herrschten schnell klare Verhältnisse. Fynn Köhler zeigte sich sehr gut vorbereitet und wurde mit zwei Siegen Erster. In Pool B ging es etwas enger zu. Tjark Rose gewann den vereinsinternen Kampf gegen Noah Schöndube, wurde aber im zweiten Kampf wegen zwei verbotener Techniken disqualifiziert. Noah Schöndube gewann hingegen seinen zweiten Kampf mit Full Ippon und stand im Halbfinale, dass er wie Fynn Köhler gewann. So machten die beiden Helmstedter den Sieg unter sich aus, wobei Noah Schöndube das bessere Ende für sich hatte und das Finale gegen Fynn Köhler für sich entschied.
Neele Röber musste in eine Gewichtsklasse höher, U15 bis 48 Kilogramm, antreten. Die deutsche Vizemeisterin von 2017 gab sich aber keine Blöße, siegte dreimal und wurde Landesmeisterin. Ähnlich machte es Henry Lai bei den U15-Kämpfern bis 55 Kilogramm und sicherte sich den Meistertitel. In seinem Pool gewann Lai zweimal mit 14:0 und 21:5. Auch im Halbfinale und im Finale siegte Lai deutlich gegen seine Gegner aus Rottorf und Lüneburg mit Full Ippon.
Bei den U18-Mädchen bis 70 Kilogramm starteten wieder zwei Helmstedter in der gleichen Klasse, Kim Pakur und Juliana Bartel. Pakur hielt im ersten Kampf gegen Malin Hildebrandt aus Delmenhorst lange gut mit. Doch das Tempo von Hildebrandt war zu hoch, so dass Pakur doch noch mit Full Ippon unterlag. Ihren besten Kampf zeigte Pakur gegen die amtierende deutsche Vizemeisterin Lina Römmling aus Lüneburg. Hier verlor Pakur knapp mit 9:10 und belegte den undankbaren fünften Platz, der nicht mehr zur Qualifikation für die Norddeutsche Meisterschaft reichte. Besser lief es bei Juliana Bartel. Bartel siegte in ihren ersten beiden Kämpfen mit Full Ippon. Im Kampf um Platz eins entbrannte eine wahre Schlacht mit Malin Hildebrandt. Drei Sekunden vor Schluss beim Stand von 12:12 gelang Bartel der entscheidende Wurf zum vermeintlichen Sieg. Obwohl die Kampfrichter für diese Aktion einen Punkt vergaben, tauchte dieser nicht in der Wertung auf und Hildebrandt wurde wegen eines Punktes mehr in der Unterbewertung zur Siegerin erklärt. Die Proteste der Helmstedter Trainer halfen nichts. Für Bartel blieb daher nur die Vizemeisterschaft. Xiaotong Lai gewann in der U18 bis 48 Kilogramm ihre Kämpfe durch nicht Antreten ihrer Gegnerin und wurde so kampflos Landesmeisterin.
In der U18 bis 81 Kilogramm Klasse griff Leon Schrader ins Kampfgeschehen ein. Im ersten Kampf setzte Schrader um, was im Training immer und immer wieder trainiert wurde und siegte mit Full Ippon. Auch den zweiten Kampf gewann Schrader knapp mit 10:7. Den finalen Kampf verlor Schrader trotz Führung nach abgelaufener Verletzungszeit. Schrader wurde Vizemeister.
Das Sahnestück lieferte aber Piet Hunsicker bei den Senioren bis 69 Kilogramm ab. Eigentlich kämpft Hunsicker im ersten Jahr eine Altersklasse tiefer bei den U21-Jugendlichen. Da es aber keine Gegner in dieser Altersstufe gab, musste Piet bei den Herren antreten. Und diese Klasse mischte er richtig auf. Zunächst gewann Hunsicker seinen ersten Kampf mit Full Ippon 14:0. Dann besiegte er einen Bundeskaderathleten aus Vorsfelde mit 10:8. Auch seine weiteren zwei Kämpfe konnte Hunsicker souverän für sich entscheiden und wurde so hochverdient Landesmeister. So haben sich sieben Wettkämpfer vom Goshin-Dojo des Helmstedter Sportverein für die Norddeutsche Meisterschaft am 28. April in Norderstedt qualifiziert.
Die Helmstedter Trainer Dirk Thielemann, Stefan Schöndube und Andreas Oeft sind mit dem Abschneiden ihrer Kämpfer sehr zufrieden. In der Mannschaftswertung belegt der Helmstedter SV einen tollen dritten Platz von über 30 gestarteten Vereinen aus Niedersachsen und ist bester Verein im Bezirk Braunschweig.

