Deutsche Ju-Jutsu Schülermeisterschaft


Deutsche Ju Jutsu Meisterschaft Delmenhorst. Foto: Verein
Deutsche Ju Jutsu Meisterschaft Delmenhorst. Foto: Verein | Foto: Verein



Delmenhorst/Helmstedt.Am bisher heißesten Wochenende des Jahres fanden die Deutschen Ju-Jutsu Schülermeisterschaften statt. Bei tropischen Temperaturen in der Sporthalle des Delmenhorster TV kämpften 315 Sportler aus insgesamt 93 Vereinen der Altersklassen U15 und U18 um die Titel der Deutscher Meister. Ein Bericht vonDörte Herfarth.

Neele Röber vom Goshin-Dojo des Helmstedter Sportvereins ist deutsche Vizemeisterin


Vom Helmstedter Sportverein starteten fünf qualifizierte Athleten bei den Titelkämpfen. Den Beginn machten diesmal die Altersklassen der U18-Wettkämpfer. Hier hatte Juliana Bartel in der bis 70Kg Klasse ihren ersten Auftritt bei einer Deutschen Meisterschaft. In der ersten Runde hatte sie ein Freilos, sodass sie sich die ersten Kämpfe ihrer potenziellen Gegnerinnen anschauen konnte. In ihrem ersten Kampftraf Juliana auf Maike Hollenbach vom SV Burgkirchen. In einer sehr spannenden Auseinandersetzung war ihre Gegnerin zu sehr auf Schlag- und Tritttechniken fixiert. Hier nutzte Juliana ihre Chance und sammelte Punkt um Punkt im Wurfbereich. Schließlich setzte sie sich durch und gewann mit 9:7 Punkten. Ihre nächste Gegnerin aus dem hessischen Landeskader und spätere Vizemeisterin Sophie Schilberz aus Limburg war dann eine Nummer zu groß. Hier verlor die Helmstedterin deutlich durch Full Ippon mit 0:14.

Trotzdem stand sie durch ihren ersten Sieg in der Trostrunde im kleinen Finale. Hier traf sie auf Elsa Braun vom TuS Durmersheim. Die Zuschauer bekamen einen tollen, fairen Kampf zu sehen. Juliana konnte ihrer Gegnerin lange Paroli bieten, musste aber kurz vor Schluss zwei Treffer einstecken und konnte in den letzten Kampfsekunden diesen Rückstand nicht mehr aufholen und verlor so knapp mit 10:16. Für Juliana ein toller 5. Platz in ihrem ersten Meisterschaftsjahr.

Am frühen Nachmittag begannen die ersten Kämpfe der U15-Altersklasse. Als nächster der HSV-Kämpfer betrat Henry Lai in der Gewichtsklasse bis 50Kg auf die Matte. Sein Gegner Rocco Peros von der Sportschule Kappelmeyer aus Bayern erwies sich als sehr aggressiv auftretender Sportler. Henry ließ sich dadurch aber nicht abschrecken. Im Bodenkampf hatte der Helmstedter den Bayer in eine Haltetechnik bei eigener Rückenlage genommen. Dieser hob Henry dann aus und drückte ihn dann krachend zweimal wieder zu Boden. Das ist eine verbotene Technik die mit Hansokumake, einerDisqualifikation, hätte geahndet werden müssen. Geschlagene sieben Minuten diskutierten die Kampfrichter, wussten dann auf einmal nicht mehr, wer von den beiden Kontrahenten die verbotene Technik begangen hatte und gaben dem Verursacher sogar noch zwei Punkte. Auch hartnäckige Proteste der HSV-Trainer brachten nichts.

Danach war Henry völlig von der Rolle, kassierte noch zwei sehr harte Fußtechniken, die auch hätten bestraft werden müssen. So verlor Henry den Kampf nicht gegen seinen Gegner, sondern gegen die Kampfrichter mit Blessuren am Rücken und an der Brust. Nach einer kurzen Verschnaufpause musste Henry gegen Johann Bundt vom PSV Basdorf in der Trostrunde ran. Hier fand Henry wieder zur alten Stärke und entschied diesen Kampf knapp mit 7:6 Punkten für sich. In der nächsten Auseinandersetzung gegen Mario Steinhauer vom SV Groitzsch machte Henry kurzen Prozess und siegte souverän mit Full Ippon 14:0. Dann schwanden beim HSV-Sportler die Kräfte. Er verlor den Kampf um den Einzug ins kleine Finale mit Full Ippon 0:14 gegen den um fast zwei Köpfe größeren Lucas Runge vom Bushido Wüstems. Für Henry der 7.Platz in einem riesigen Starterfeld. Hier wäre bei fairer Kampfrichterbewertung mehr drin gewesen.

Danach trat Niklas Bartninkat in der bis 60Kg Klasse an. Seinen ersten Kampf verlor er gegen den späteren Sieger Mbah aus Hürth knapp mit 7:10 Punkten.In der Trostrunde fertigte Niklas dann Marco Wensing aus Gelsenkirchen mit Full Ippon 14:0 ab. Auch gewann der HSV-Sportler den nächsten Kampf gegen Dan Brormann ebenfalls aus Gelsenkirchen mit 10:5 Punkten. Nun stand er im kleinen Finale und lieferte sich ein packendes Duell mit Max Wittkowski vom 1.JJ Bernau. Hier verlor er knapp nach Punkten mit 8:12. Für ihn ein toller 5. Platz. Am Nachmittag konnte man es in der Halle nicht mehr aushalten. Der Veranstalter ließ die Halle für eine halbe Stunde komplett räumen, um das Klima ein wenig zu verbessern. Auch sollte die Zeit zum Essen und vor allem zum Trinken von den Sportlern, Trainern und Kampfrichtern genutzt werden. Auf Grund der Hitze gab es auf dieser Meisterschaft überverhältnismäßig viele Verletzte. Auch übermäßige Härte einzelne Sportler führte zu vielen Blessuren. Einige Kampfrichter schienen mit ihrer Aufgabe überfordert zu sein. Sie ließen viele verbotene Techniken unbestraft oder sogar laufen.

Dann kam der große Auftritt von Neele Röber in der bis 40Kg Klasse. Mit ihrer gewohnt ruhigen und sehr konzentrierten Art setzte sie sich souverän in ihrem Pool gegen ihre Gegnerinnen aus Hommertshausen und Oberdürrbach mit 10:5 und 32:23 Punkten durch. Somit stand sie im Finale gegen Vanessa Bühner vom JJC Mühlbachtal. Hier waren beide Kämpferinnen gleich stark. Durch eine kleine Unachtsamkeit wurde Neele im Wurfpart ausgekontert und am Boden festgelegt. Dadurch brauchte ihre Gegnerin nur noch im Part 1 eine saubere Schlagtechnik zu landen. Neele wehrte zunächst mehrere Angriffe der Mühlbachtalerin erfolgreich ab, bevor sie beim Stand von 7:6 eine Technik zum Körper nicht mehr blocken konnte und so das Finale knapp verlor.

Für Neele aber der Titel der Deutschen Vizemeisterin. Und das im ersten Jahr in der U15-Altersklasse.
Nach über zehn Stunden Wartezeit erschien endlich der Name von Xiaotong Lai auf dem Bildschirm. Aber das schlechte Klima hatte merklich Spuren bei Xiaotong hinterlassen. Bei ihr ging im ersten Kampf nicht viel, dieser ging deutlich mit Full Ippon 0:14 verloren. Auch im zweiten Kampf wirkte sie kraftlos und verlor ebenfalls mit 0:14. Aber noch war alles drin. In ihren nächsten beiden Kämpfen wurde es zwar etwas besser, aber das Wetter und die schlechte Luft machten ihr immer mehr zu schaffen und sie verlor auch diese beiden Kämpfen mit 3:6 und 10:16 Punkten. Ihr blieb leider nur der 5.Platz. In der Mannschaftwertung errang das Goshin-Dojo des Helmstedter SV von 93 gestarteten Vereinen den 31. Platz!

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