Braunschweig. Am 23. Spieltag empfängt Eintracht Braunschweig mit dem FSV Frankfurt ein Team, dass den Braunschweigern überaus liegt: Drei Siege zuletzt ohne Gegentor sprechen für die Eintracht. Und doch reicht die Vorwoche als mahnendes Beispiel.
Sieg am Millerntor als Warnung
Es ist wohl ein offenes Geheimnis, dass der FSV Frankfurt in der Vergangenheit in der Braunschweiger Eintracht so etwas wie einen Angstgegner gefunden hat. Keines der bisher sieben Aufeinandertrefffen endete für den Fußballspielverein aus der Main-Metropole siegreich. Immerhin reichte es zu drei Remis gegen die Braunschweiger. Das Hinspiel endete 3:0 für die Gäste aus Niedersachsen. Ken Reichel (43.), Gerrit Holtmann (71.) und Mirko Boland (84.) trafen an diesem 9. Spieltag für die Gäste und doch gestaltete der FSV das Spiel lange offen. Für den Tabellenvierzehnten der 2. Bundesliga geht es auch in dieser Saison wieder einmal um den reinen Klassenerhalt. In der Vorwoche verschaffte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Oral dabei mit einem echten Achtungserfolg etwas Luft und schlug den FC St. Pauli mit 3:1. "Es reicht, dass sie dort gewonnen haben", nimmt Eintrachts Coach Lieberknecht als Warnung.

"Das erste Tor war ein schönes Gefühl. Normalerweise mache ich das mit dem Kopf." - Saulo Decarli über Torgefahr. Foto: Agentur Hübner
Zehn Bornheimer auf Leihbasis
Lieberknechts Gegenüber Thomas Oral sitzt nach diesem Sieg am Millerntor wieder ein wenig fester im Sattel. Eine Woche zuvor forderten erste Stimmen nach der Niederlage gegen Greuther Fürth schon den Rauswurf des 42-Jährigen, der 2010 zusammen mit Torsten Lieberknecht den Fußballlehrer absolvierte. Die Frankfurter haben insgesamt zehn Spieler im Kader, die auf Leihbasis am Bornheimer Hang auflaufen. Diese Transferpolitik gefällt nicht jedem Fan der Hessen. Mit Dani Schahin (5. Gelbe Karte) und Niki Zimling (Kreuzbandriss in Hamburg) fehlen zwei wichtige Säulen in Braunschweig, die eigentlich beim FSV Mainz unter Vertrag stehen. Den Dritten im Bunde, Mittelfeldspieler Besar Halimi, plagte unter der Woche die Grippe – fraglich ob der 21-Jährige seinem Team am Sonntag helfen kann.
"Berühmtes Geduldsspiel"
Beim überraschenden Sieg der Frankfurter in Hamburg zeigten sich speziell zwei Youngster: Der 20-jährige Brasilianer Yann Rolim und der 18-jährige Nigerianer Taiwo Awoniyi. Beide sind ebenfalls ausgeliehen; Yann kam vom brasilianischen Barraa Futebol Clube, Awoniyi vom FC Liverpool. Thomas Oral wird aller Vorraussicht nach auf Beide setzen. Für Dani Schahin läuft dann Zaltko Dedic auf. Das hat im 4-4-2 gegen den FC St. Pauli sehr gut funtioniert. "Wir wissen nicht genau, welche Veränderungen kommen auf uns zu", so Lieberknecht. "Ich glaube, es wird das berühmte Geduldsspiel."
Auf Seiten der Heimelf "scharren einige Spieler mit den Füßen, in so einem Spiel eine Chance zu bekommen", weiß Torsten Lieberknecht beobachtet zu haben. Auch waren Mirko Boland (verdickte Kniesehne) und Joe Baffo unter der Woche angeschlagen. Sollte es zu Ausfällen kommen, hängt der Ersatz von der Grundordnung ab, die der Eintracht-Coach für das Spiel wählt. "Im Training haben wir auch 4-4-2 gespielt", so der Trainer der Löwen.

"Thomas Oral hat immer auch einen guten Plan, die Schwäche des Gegners auszumachen." Foto: Agentur Hübner