Braunschweig. Eintracht Braunschweig hat am 2. Spieltag den zweiten Sieg eingefahren. In einem intensiven und sehr hart geführten Löwenduell mit dem TSV 1860 München drehte die Elf von Trainer Christian Flüthmann das Spiel vor 19.233 Zuschauern nach frühem Rückstand auf 2:1 (1:1). Erneut wurde Martin Kobylanski mit einem Treffer und einer Vorlage der Matchwinner.
Volltreffer Martin Kobylanski!
Dieser Junge hat einfach einen Lauf: Martin Kobylanskiavancierte auch im ersten Heimspiel der Saisonzum entscheidenden Faktor bei Eintracht Braunschweig. An beidenTreffern der Löwen war der 25 Jahre alte Neuzugang beteiligt und sorgte maßgeblich dafür, dass dieElf von Christian Flüthmann gegen den TSV 1860 München nach einer indiskutablenersten Halbzeit das hart umkämpfte Spiel noch drehen konnte.
Eintracht-Coach Flüthmann nahm gegenüber dem 4:2 in Magdeburg (wir berichteten) eine Änderung in der Startelf vor: Für Leandro Putaro rückte Manuel Schenk in die Anfangsformation. Stammkeeper Jasmin Fejzic hatte sich rechtzeitig fit gemeldet, hütete von Beginn an das Tor. Bei den Gästen aus München schenkte Trainer Daniel Bierofka Youngster Dennis Dressel und Fabian Greilinger für Simon Seferings und Marius Willsch das Vertrauen. Rückkehrer Timo Gebhart nahm zunächst auf der Bank Platz.
Früher Mölders-Schock
In einer schwachen ersten Hälfte boten beide Mannschaften ihren Fans fußballerische Magerkost. Die Gäste schockten Braunschweigschonnach vier gespielten Minuten, als Sascha Mölders die erste TSV-Ecke unbedrängt ins Braunschweiger Tor wuchten durfte. Keine fünf Minuten später bediente ein blau-gelbes Bein im eigenen Strafraum Efkan Bekiroglu, der die Kugel knapp über das Tor schaufelte (9.). Auf der anderen Spielfeldseite musste 1860-Schlussmann Hendrik Bonmann Kopf und Kragen gegen Manuel Schwenk riskieren, der einen langen Abschlag von Fejzic im Visier hatte.
Die Flüthmann-Elf ließ in dieser Phase der Partie einiges vermissen, was in Magdeburg noch aufgegangen war. So verloren die Hausherren die entscheidenden Zweikämpfe, agierten phasenweise ängstlich und präsentierten sich in Ballbesitz zuweilen haarsträubend planlos. Oft flog der Ball nur weit nach vorne - leichtes Spiel für die TSV-Defensive.

Erste Ecke, erstes Tor für die Gäste: Sascha Mölders. Foto: Agentur Hübner
Kobylanski bügelt aus
Nach etwas mehr als einer halben Stunde dribbelte Niko Kijewski auf links an und Passempfänger Martin Kobylanski war nur noch per Foul zu stoppen. Der Gefoulte selbst fand aus halblinker Freistoßposition aber nicht den Kopf von Nick Proschwitz (33.). Keine drei Minuten später preschte Einzelkämpfer Mölders vor in den Braunschweiger 16er, beschäftigte drei Gegenspieler und kamtrotzdemzum Abschluss. Jasmin Fejzic - bis dahin besterMannder Heimelf - lenkte den Ball über den Querbalken (36.).
Wie aus dem sprichwörtlichen Nichts kam der Deutsche Meister von 1967 noch vor der Pause zum Ausgleich: Über rechts blieb Marcel Bär hängen, der Ball fand seinen Weg zu Manuel Schwenk, dessen Schlenzer Bonmann nicht aus der Gefahrenzone bekam. Martin Kobylanski nahm den Abpraller per Kopf und traf (43.). Der Ausgleich, er war eher schmeichelhaft.

Martin Kobylanski hält den Kopf rein - der Ausgleich. Foto:
Bissiger BTSV drehtdas Spiel in Überzahl
Der Braunschweiger Mannschaftskapitän Bernd Nehrig blieb zur Pause in der Kabine, räumte seinen Platz auf dem Rasen für Orhan Ademi. Und auch fürNehrig's Münchner Pendant war dieser Arbeitstag vorzeitig beendet: Nach einem Foul an Nick Proschwitz schickte Schiedsrichter Martin Thomsen Wiederholungstäter Felix Weber mit Gelb-Rot unter die Dusche.1860-Coach Bierofka reagierte, brachte erst Aaron Berzel für Greilinger (51.), kurz darauf Marius Willsch für Kindsvater (56.). Seine Mannschaft hatte den Spielfaden komplett verloren, Braunschweigriss immer mehrdie Spielkontrolle an sich.
Nach etwas mehr als einer Stunde drehte Braunschweig das Spiel. Wieder war Martin Kobylanski Ausgangspunkt, als er Benjamin Kessel eine kurze Ecke von rechts maßgenau an den langen Pfosten servierte. Der Rechtsverteidiger des BTSV musst nur den Kopf in den Ball halten (62.).
Braunschweig ist Tabellenführer
Das Spiel blieb weiterhin sehr ruppig. Die Gäste zogen mit dem offensiven Timo Gebhart für Verteidiger Herbert Paul ihren letzten Wechsel undsetzten alles auf ein Karte (71.). Bei der Eintracht kam erst Leandro Putaro für Schwenk (75.), später noch Danilo Wiebe für Nick Proschwitz (82.).
In der Schlussphase boten sich den Braunschweigern große Räume. Nach einem Erdmann-Kopfball – leichte Beute für Fejzic – suchten die Blau-Gelben immer wieder den Weg nach vorne. Putaro gelang so beinahe das 3:1, der 22-Jährige traf von links aber nur den Pfosten (86.).
Schöne Momentaufnahme: Eintracht Braunschweigist mit sechs Punkten nun Tabellenführer der 3. Liga.Schon am Dienstagabend (19.00) geht es zum FC Carl Zeiss Jena.
Zahlen & Fakten
Eintracht Braunschweig: Fejzic - Kessel, Becker, Nkansah, Kijewski - Pfitzner, Nehrig (46. Ademi) - Bär, Kobylanski, Schwenk (75. Putaro) - Proschwitz (82. Wiebe)Trainer: Christian Flüthmann
TSV 1860 München: Bonmann - Paul (71. Gebhart), Weber, Erdmann, Steinhart - Wein - Kindsvater (56. Willsch), Dressel, Bekiroglu, Greilinger (51. Berzel) - Mölders Trainer: Daniel Bierofka
Torfolge: 0:1 Sascha Mölders (5. Wein), 1:1 Martin Kobylanski (43. Schwenk), 2:1 Benjamin Kessel (62. Kobylanski)
Die Stimmen zum Spiel
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