Braunschweig. Jeder echte Eintracht-Fan bekommt feuchte Augen, wenn er sich daran erinnert, was sich heute vor genau sechs Jahren im Eintracht-Stadion zugetragen hat. Am 6. April 2014 zerlegten die Löwen den niedersächsischen Rivalen Hannover 96 nach allen Regeln der Kunst mit 3:0. Die "Roten" waren dabei noch gut bedient.
Kumbela, Nielsen, Hochscheidt – Die Roten zerlegt
Es war der 29. Spieltag der Bundesligasaison 2013/14. Nach 28 langen Jahren trafen die Eintracht und die Mannschaft von der Leine erstmals in der Bundesliga in der Okerstadt aufeinander. Der Tabellenstand und die "normalen" Ligaspiele waren an diesem Tag absout Nebensache. Seit Wochen gab es nur ein Thema. Wer ein Ticket für das Spiel ergattert hatte, konnte sich glücklich schätzen. 22.867 Zuschauer fieberten alleine an der Hamburger Straße dem großen Derby entgegen. Die Verantwortlichen hätten auch mehr als 100.000 Tickets verkaufen können.
Knapp fünf Monate zuvor war das Hinspiel im Niedersachsenstadion sehr verkrampft gewesen und endete torlos. Dieser Spielausgang sollte sich an diesem sonnigen Aprilsonntag nicht noch einmal wiederholen. Begleitet von einer atemberaubenden Choreografie der Löwenfans und rekordverdächtigen 3.300 Polizisten sorgte Domi Kumbela schon nach einer Viertelstunde für Ekstase beim blau-gelben Anhang, als er Hannovers Schlussmann Ron-Robert Zieler düpierte und das 1:0 erzielte.
Der dezimierte Gästeblock – die Gästefans sollten per Sonderbus anrollen – sah, wie ihre "Roten" in der Folge mit 0:3 untergingen. Havard Nielsen (21.) und Jan Hochscheidt (89.) sorgten für den verdienten 3:0-Endstand, der längst in die Legenden der Braunschweiger Sportgeschichte eingegangen ist und ein fester Feiertag im Kalender eines echten Blau-Gelben. Manch einer zündet seitdem gar ein Kerze am 6. April an. Wie gesagt, dies ist kein normales Fußballspiel!