Gifhorn. Hochspannung bei den Badmintonspielerinnen und Spielern in Gifhorn. Die zweite Mannschaft des BV Gifhorn ist bereits vorzeitig in die Badminton-Regionalliga aufgestiegen – eigentlich. von Frank Kornath
Olympia Qualifikation lähmt BV Gifhorn
Aber: dafür muss die erste Mannschaft in der 2. Bundesliga bleiben. Die besten Chancen dafür gibt es an diesem Wochenende, gegen die beiden direkten Tabellennachbarn aus Wipperfeld und Soltau in der Gifhorner “Katzenberg-Arena” am OHG. Aber ausgerechnet jetzt muss der BV Gifhorn auf Spitzenspieler Niluka Kararunatne (Sri Lanka) verzichten. Das Badminton-Ass kämpft in Island um Qualifikationspunkte für die Olympiade in Rio. „Niluka fehlt im Doppel und im Einzel – dadurch letztlich auch die entscheidenden zwei Punkte“, resümiert Hans-Werner Niesner. „Wir kämpfen mit jungen Nachrückern dagegen an.“
Im Heimspiel gegen den Mitaufsteiger BC Wipperfeld reichte es gestern – trotz aufopfernungsvoll kämpfenden Gifhornern – nicht. Im Herrendoppel war Daniel Porath eingesprungen, der mit Ü-35 Meister Maurice Niesner gegen Jens und Mark Lamsfuß antraten. Den ersten Satz gewannen die Gastgeber mit 21:17, aber der zweite Satz ging mit 13 zu 21 verloren. Im dritten und entscheidenen Satz setzten sich die Gäste knapp mit 21 zu 18 durch. „Schade, da hat nicht viel gefehlt”, ärgerte sich Niesner. Fabiene Déprez gewann ihr Einzel souverän gegen Brid Stepper mit 21:17 und 21:10. Auch das Damen-Doppel konnte die Nationalspielerin zusammen mit Nachrückerin Alicia Molitor für den BV in drei Sätzen gewinnen. Dann zeigten sich die Grenzen doch deutlich. Neben Kararunatne musste der BV auch noch auf Soja Schlösser wegen einer Uni-Pflichtveranstaltung verzichten. „Das ist schaden, denn Sonja ist in Top-Form und konnte bei den Meisterschaften voll überzeugen“, so Niesner.
Das gemischte Doppel Porath/Molitor ging deutlich verloren, auch im Einzel konnte Timo Teulings nicht mit Mark Lamsfuß mithalten (13:21/4:21). Die Vorentscheidung fiel im zweiten Herren-Doppel Timo Teulings und Patrick Kämnitz kämpften, verloren den 1. Satz knapp mit 17:21, erkämpfen sich den 2. Satz mit 27:25, verloren dann aber im 3. Satz mit 11:21 gegen Hubert Paczek und Jonas Ralfy Jensen. „Jensen hat gerade die Swedish Masters im Doppel gewonnen. Ein sehr starker Spieler. Da bin ich trotz Punktverlust stolz auf mein Team“, betonte Niesner. Beim Stand von 4:2 nährte Patrick Kämnitz noch einmal die Hoffnung auf einen Punkt für den BVG. Mit seinem 2 Satz Sieg gegen Paczek holte er den dritten Punkt zum 4:3. Aber gegen den Deutsch-Indonesier Jonas Ralfy Jensen hatte Yannik Joop keine Chance – das Spiel ging mit 13:21 und 12:21 verloren. „Das war eine Lehrstunde für unsere jungen Spieler“, musste Trainer Niesner anerkennen.
Heute geht es um 14 Uhr gegen Blau-Weiß Solingen. Im Auswärtsspiel holte der BVG ein Unentschieden. „Wir wollen unbedingt gewinnen. Aber ohne Niluka wird’s wieder schwer – aber wir werden alles geben“, gibt sich Hans-Werner Niesner kämpferisch. „Sein Ausfall ist einfach ärgerlich. Aber er trägt den Druck seiner Heimat auf seinen Schultern. In London marschierte er bei der Olympiade mit der Landesfahne ins Stadion ein – und das möchte er auch in Rio noch einmal erleben.“