Hamburg/Braunschweig. Eintracht Braunschweig kassierte am Donnerstagabend eine unglückliche Niederlage am Millerntor. John Verhoeks Aufsetzer in der Schlussphase entschied vor 29.271 Zuschauern das Spiel. ***Aktualisiert mit Fotos und Stimmen***
Kompakte Löwen bereiten St. Pauli Kopfzerbrechen
Nach dem torlosen Remis gegen den FSV Frankfurt setzte Torsten Lieberknecht am 24. Spieltag auf Rotation und änderte sein Team personell auf drei Positionen. Für Pfitzner, Khelifi und Youngster Tietz rückten Schönfeld, Omladic und der wieder genesene Correia in die Startelf. Auch gab es die Rückkehr zur Grundordnung mit Dreier- bzw. Fünferkette. Doch rührten die Braunschweiger keinesfalls absolut Beton an, wie die Aufstellung zunächst vermuten ließ. Den Löwen gehörten aus einer kompakten Defensive heraus die Anfangsminuten. Der erste Torabschluss kam von Mirko Boland. Sein Linksschuss flog deutlich am Tor vorbei (3.). Knapper war es da schon beim ersten Versuch der Lienen-Truppe durch Sobota (9.). Es entwickelte sich ein munteres Zweitligasspiel, bei dem sich im ersten Durchgang vor allem Omladic und Schönfeld zeigten.
Die Partie war eng: Nach einer Viertelstunde semmelte Kumbela die beste Gelegenheit der Gäste mit dem Schienbein über das Tor von Robin Himmelmann. Auf der anderen Seite legte Thy einen Ball gut per Brust zurück auf Verhoek, dessen Flachschuss nur knapp am Tor von Rafal Gikiewicz vorbeirollte (27.). Eine Direktabnahme in den Hamburger Himmel von Rzatkowski war dann für lange Zeit die letzte Strafraumszene (31.).

Die engmaschige Defensive der Gäste bereitete St. Pauli lange großes Kopfzerbrechen. Foto: Grimm
Drei Aufsetzer – ein Tor
Die Braunschweiger begannen nach der Pause ähnlich engagiert wie im ersten Durchgang. Das Spiel flachte mit der Zeit deutlich ab. Lieberknecht brachte mit Khelifi für Omladic (67.) und Tietz für den glücklosen Kumbela (73.) neuen Schwung. Und endlich sah man auch wieder einen Abschluss auf dem Rasen, auch wenn der Aufsetzer vom Paulianer Jeremy Dudziak kam (77.). Kurz danach überraschte Phillip Tietz beinahe Himmelmann mit einem Aufsetzer aus gut 30 Metern.
Der dritte Aufsetzer innerhalb weniger Minuten schockte dann die gerade immer besser werdende Eintracht. Bei Verhoeks 1:0 aus zentraler Position sah Schlussmann Rafal Gikiewicz nicht unbedingt glücklich aus (82.). Die Gastgeber taten nun alles, um die knappe Führung über die Zeit zu bringen. So blieb es beim überaus schmeichelhaften Sieg für die Hamburger. Für Eintracht Braunschweig sind nun mit zehn Punkten Rückstand auf Platz 3 wohl alle Aufstiegsträume ausgeträumt.
"Wir hätten gerne die Serie nach 25 Jahren gebrochen und hier gewonnen. Ich kann meiner Mannschaft keinen großen Vorwurf machen", sagte ein enttäuschter Torsten Lieberknecht nach dem Spiel. "Durchzukommen ist hier schweirig, aber wir haben es probiert." Doch zog der 42-Jährige auch etwas für sich aus diesem Abend: "Wenn ich die Zukunft sehe, bin ich positiv gestimmt, weil ich eine Mannschaft sehe, die sich entwickelt."
"Wir haben viel investiert, uns aber nicht belohnt" - Ken Reichel
Zahlen & Fakten
FC St. Pauli: Himmelmann, Horschuh, Ziereis, Keller, Buballa, Alushi, Rzatkowski, Sobota, Dudziak (90. +1 Deichmann), Thy (55. Choi), Verhoek (84. Sobiech) Trainer: Ewald Lienen
Eintracht Braunschweig: Gikiewicz, Baffo (84. Hochscheidt, Decarli, Correia, Ofuso-Ayeh, Reichel, Boland, Schönfeld, Omladic (67. Khelifi), Holtmann, Kumbela (73. Tietz) Trainer: Torsten Lieberknecht
Torfolge:
1:0 John Verhoek (82.)