KW 07/16: Tante Käthe vs. Schaum vorm Mund


Woche sieben war geprägt von alten Helden die sich wie im Kindergarten aufführten.  Foto: Agentur Hübner
Woche sieben war geprägt von alten Helden die sich wie im Kindergarten aufführten. Foto: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner



Region. Schon wieder ist eine Sportwoche rum. Und diesmal war eine ganze Menge los. Von Stürmer-Legenden mit selbsternanntem Sonderrechtsstatus über Wasserrohrbrüche im Wasserwildpark bis hin zu Löwen die Wölfe bissen. Aber lest selbst.

KW 07/16:


Tante Käthe


vs.


Schaum vorm Mund


Rayk


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Wolfenbüttel on fire. Nachdem sich bereits vor einigen Wochen die Herzöge für die Play-Offs qualifizierten, tat es ihnen nun am Wochenende der zweite Wolfenbüttler Verein gleich. Mit einem 73:67-Sieg über den BBZ Opladen sicherte sich auch das Wolfpack die Teilnahme an den Play-Offs. Gratulation in die Lessingstadt!

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Karrierebestleistung. Der Braunschweiger Jung Dennis Schröder kommt in der NBA immer mehr in Fahrt. Im Duell mit den Milwaukee Bucks legte der Point Guard 25 Punkte, 10 Assists und acht Rebounds auf und kratzte so an einem Triple/Double. Karrierebestleistung für Schröder, die die 109:117-Niederlage seiner Hawks nach zweimaliger Verlängerung allerdings trotzdem nicht verhindern konnte.

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Gian Luca




Spielunterbrechung zum Mitnehmen. Tatort: Leverkusen, BayArena. Die 64. Minute läuft, Aubameyang trifft. Bayer-Trainer Schmidt protestiert, will nicht auf die Tribüne, Referee Zwayer unterbricht das Spiel gegen Dortmund. Wie gehts weiter? Abbruch? 0:3 Wertung? Wenn Schmidt bemängelt, dass der Freistoß fünf Meter weiter vom Foul ausgeführt wurde, müsste jeder Einwurf zurück gepfiffen werden und der Spieler müsse weiter zurück gehen. Erneut eine endlose Diskussion, die sicher mit dem Strafmaß nicht beendet sein wird.
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Rot, roter, Trabzonspor. Dass die türkische SüperLig einen spannenden Zweikampf um den Titel zwischen Besiktas und Fenerbahce Istanbul liefert, wurde am Wochenende zur Nebensache. Die kuriose Szene: Nachdem schon drei Spieler die rote Karte sahen, schlug der eingewechselte Salih Dursun dem Referee den roten Karton aus der Hand und zeigte ihm prompt die Karte. Doch Schiedsrichter Bitnel schickte Dursun darauf als vierten Spieler vom Platz. Sowas erlebt man nur in der Türkei.

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Philipp




Überzahl als Handicap: Es ist oft so im Sport. Wird ein Spieler vom Platz gestellt, wächst die Mannschaft über sich hinaus. Das geschah nun auch beim Karlsruher SC, denn unserem Team fiel nach Sallahis Platzverweis nicht mehr viel ein? Mir stellt sich die Frage, ob Kumbelas plumpe Gelb-Rote Karte gegen Bielefeld doch ein taktisches Mittel zum Zweck war.
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Mono-Liedgut. Als ich beim ersten Heimspiel des Jahres die Stufen des Blocks nach oben schritt, dröhnte aus den Boxen die alte Eintracht-Hymne. Kurioserweise hatten mein Kumpel und ich in einem Anfall von Selbstironie und Galgenhumor zeitgleich und völlig unabhängig voneinander den Refrain des Vereins-Songs des ungeliebten Nachbarn aus der Landeshauptstadt auf den Lippen. Die Komponisten derartiger Fan-Lieder scheinen wohl auf einen überschaubaren Fundus an Harmonien zurückzugreifen. Völlig geschockt von diesem Fauxpas wuschen wir jedenfalls unsere Zungen in der Folge mit einem Wolters rein.



Sie hatten Bock auf den Sieg: Mieses Wetter bei einer handvoll Zuschauern? Egal. Die Eintracht U23 hatte am Samstag einfach den größeren Siegeswillen gegen favorisierte Wolfsburger. Das Spiel hat Spaß gemacht.

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Jonas




Die Fußball-Mafia. Die ARD brachte am späten Montagabend eine spannende Dokumentation über die FIFA und das Erbe von Sepp Blatter. Absout sehenswert. Deswegen habe ich heute kein Foto, aber einen Link: Die Fußball-Mafia
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Die Freude währte bis zum Blick auf den Preis.
Foto: Dräger



Quasi zeitgleich meldete sich auch die UEFA bei mir. 12 Tickets stehen mir für die Europameisterschaft in Frankreich zu. Die deutsche Mannschaft darf ich von der Vorrunde bis ins Finale folgen. Hinzu kommen einige Einzeltickets. Der Wunsch auf die günstigste Kategorie konnte selbstverständlich nicht erfüllt werden ... ………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Frank


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Torwart ausgeguckt: Ebe. Foto: Vollmer



Ebe spekuliert, Ebe trifft! Es hat mich sehr gefreut für Christian Ebeling, dass er der Torschütze des Siegtreffers seiner Freien Turner gegen den VfL Oldenburg war. Nach langer Leidenszeit ist der Strafraumspezialist auf dem Weg zurück zu alter Stärke.
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Schöne Aschebescha! Foto: Thoß



Gleicher Ort, selbes Spiel. Plötzlich stand da GSC-Coach Sven Thoß herum. Wir kamen ins Gespräch – welches am Ende fast 90 Minuten dauerte – und ich erfuhr eine Menge über den Mann, der in so kurzer Zeit mit so wenig so viel rausholt beim Goslarer SC. So wusste ich bisher nicht, dass Thoß lange Jahre Co-Trainer bei Bernd Schröder in Potsdam war. Mein Gesprächspartner fand derweil die praktischen Aschenbecher am Spielfeldrand spektakulär.
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Fußballgott, Volleyballer, Fußballer: Mirko Boland. Foto: Agentur Hübner/Archiv



Dieser Mann arbeitet an seinem Status. Über Neuzugang, Löwe, Aufstiegsheld und Sympathieträger landet Mirko Boland mittlerweile ungefragt in der Kategorie Fußballgott. Das hat der 28-jährige mit seinem Traumtor beim KSC einmal mehr eindrucksvoll untermauert. Wenn doch nur mehr Fußballer so wie er wären und weniger wie das folgende Beispiel ...
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Wenn sich alte Helden so benehmen wie Rudi Völler am Sonntag vor der laufenden Kamera von Sky, bin ich echt beschämt. Die Egos der Altvorderen des Fußballs werden irgendwie immer größer, die Sympathie für diesen Sport sinkt. Das zeigt nicht nur die Kluft zwischen Profitum und dem restlichen Pöbel und Gesocks – zu dem ich mich auch zähle. Als leuchtendes Vorbild für die Millionen Amateurkicker da draußen ist dieses Benehmen jedenfalls kaum geeignet!
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Niveau im Keller. Nicht nur vom Ausraster des Rudi Völler war ich schockiert. Ganz nebenbei brachte der nämlich Sky-Kommentator Sebastian Hellmann dazu, laut zu sagen, Schiri Zwayer habe absichtlich keinen Strafstoß gepfiffen und damit seine Unparteilichkeit über Bord geworfen. Warum diese Aussage in den späteren Zusammenfassungen herausgeschnitten war, wissen nur die Verantwortlichen beim Bezahlfernsehen. Und doch hätten sie durchaus viel mehr schneiden sollen: Diese sensationsgeile Art von Berichterstattung ist jetzt schon der definitive Tiefpunkt in der stetig sinkenden Qualität der "Sportberichterstattung".

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Wochenruecklick-KW06-152

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Die Meinung einzelner Autoren entspricht nicht zwingend der Meinung unserer Redaktion. Die Beiträge, Kritiken, aber auch überschwängliche Formulierungen sind mit einem Augenzwinkern gemeint. Sollten wir doch einmal zu sehr über das Ziel hinausschießen, schreibt uns an: sport@regionalheute.de



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