Lieberknecht-Brandrede: "Wut ist manchmal ein Geschenk!"

von Frank Vollmer


"Manchmal ist Wut ein Geschenk", sagt Torsten Lieberknecht. Foto: Agentur Hübner
"Manchmal ist Wut ein Geschenk", sagt Torsten Lieberknecht. Foto: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner



Braunschweig. Eine Woche nach derWutrede vom1:1 gegen Aue zeigte sich Torsten Lieberknecht am Freitag wieder gewohnt gefasst. War der Ausraster am Ende nur ein taktisches Mittel oder steckte mehr dahinter? Wir haben ein letztes Mal nachgefragt.

"Eine Diskussion angestoßen"


Trainer-Ikonen wie Jürgen Klopp bedienen sich bei Bedarf immer mal wieder dieser Taktik: Um von einerverbesserungswürdigenPerfomance ihrerMannschaftabzulenken, rasten sie medial aus. AllesnurDosis und Kalkül? Jüngstes Beispiel ist Hoffenheims Julian Nagelsmann, der von eben jenem Klopp nicht nur fußballerisch abgewatscht wurde, sondern von dem ehemaligen Dortmunder Trainer auch etwas gelernt zu haben scheint.

Trainerfuchs Torsten Lieberknecht bediente sichin der Vorwoche ebenfalls dieses Mittels, als er nach dem Ausscheiden im Pokal in Kiel und einem dürftigen 1:1 gegen Aue die Flucht nach vorne an trat (wir berichteten). Dem 44-Jährigen dabei allein Berechnung vorzuwerfen, wird ihm jedoch nicht zu Gänze gerecht. "Ich glaube, Wut ist manchmal ein Geschenk!", entgegnet Lieberknecht und erklärt sich: "Das ist die Antriebsfeder und das Benzin. Man braucht sie, um weiter extrem forciert zu arbeiten."

"Ich habe zumindest ein bisschen was angeschoben, was mir bewusst war. Wir haben alle diskutiert - das war eine rege Disussion. Wir brauchen das in Braunschweig. Und ich erwarte auch nicht, dass jeder mir dannrecht gibt. Ich glaube, dass es gut war, dass wir drüber gesprochen haben." Torsten Lieberknecht

Eines habe die Aktion doch verursacht: "Es gab, wie ich finde, danach gute Gespräche", so Lieberknecht. Man habe sich auch mal die Meinung gesagt, Dinge ausgetauscht. Das sei gut und das gehöre zu einemFußballverein dazu, weil zu einem Fußballverein eben auch Emotionen gehörten. "Aber trotzdem glaube ich", lenkt der Trainer ein, "ist es auch ein Markenzeichen von uns, dass wir nicht nur emotional sind, sondern auch Dinge auf dem Platz präsentieren, die weit über das Emotionale hinausgehen. Und ich erwarte auch nicht, dass jeder mir dann recht gibt", so Lieberknecht.

<a href= Jetzt muss das Team liefern. ">
Jetzt muss das Team liefern. Foto:


Lesen Sie auch


https://regionalsport.de/lieberknecht-wutrede-nach-aue-spiel-sowas-kotzt-mich-an/

https://regionalsport.de/vier-gegen-norbert-meier-wer-stuermt-am-betze-fuer-nyman/

Weitere spannende Artikel