Kiel/Braunschweig. Nach dem 2:6 und dem damit verbundenen Abstieg will man bei Eintracht Braunschweig keine vorschnellen Entscheidungen treffen. Vorsichtig formulierte Torsten Lieberknecht seine Worte nach dem Abstieg in Kiel. Man müsse sich jetzt erst einmal beruhigen, sich zusammensetzen und vernünftig reden.
"Der schlimmste Moment meines Lebens"
Die 2:6-Pleite und der damit verbundene Abstieg in die 3. Liga schmerzen sehr. Nach dem Abpfiff liefen die Tränen bei Torsten Lieberknecht und seinen Spielern, die sich den mitgereistenFans stellten. „Da ist Wut, Enttäuschung – irgendwie alles zusammen“, erklärte Mirko Boland, fügte aberdirekt an, er könne das gut nachvollziehen. Mannschaftskapitän Ken Reichel sprach vom „schlimmsten Moment“ seines Lebens. „Ich kann gut nachvollziehen, wenn die Fans uns jetzt hassen.“
In der Pressekonferenz hatte sich Torsten Lieberknecht wieder ein wenig gesammelt. „Wir haben die Situation, dass wir mit dem heutigen Spiel in die 3. Liga abgestiegen sind“, sagte der 44-Jährige, alsmüsse er es noch einmal für sich selbst realisieren. „Das ist ein schwerer Tag. Mehr kann ich dazu jetzt nicht sagen, weil meine Gefühlswelt komplett leer ist. In Gedanken bin ich bei meiner Mannschaft, die alles versucht hat, wie in den letzten Wochen auch, einen Sieg einzufahren.“ Er habe gesehen, dass nach dem guten Start und den Gegentoren vor allem nach dem 3:2 „die Moral weg war“.
Bleibt Lieberknecht Trainer?
Auf die Frage aller Fragen, ob der gebürtige Pfälzer den Gang in die 3. Liga als Trainer der Mannschaft antreten werde, antwortete Lieberknecht: „Ich möchte nicht, dass sie etwas aus meinen Worten bewerten. Wenn ich ‚wir‘ meine, dann ist das die Stadt Braunschweig und der gesamte Verein. Wenn man zehn Jahre dort ist, kann man durchaus ‚wir‘ sagen. Man sollte in der Aussage nichts bewerten.“
Aber wie geht es nach dem Abstieg jetzt weiter? „Es ist schwer, daran zu denken. Es gibt viele Leute in Braunschweig – unsere Fans und vor allem auch die Spieler – die momentan enttäuscht sind. Da ist eine Leere. Wir müssen Haltung bewahren und dem Gegner gegenüber Respekt zollen.“ Man müsse sich in dieser Situation beruhigen und sich, „wie wir das immer gemacht haben, vernünftig zusammen setzen und reden.“ Die nächsten Tage werden zeigen, wie es dann weiter geht.
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