Löwen und der Torlos-Fluch: Wann platzt endlich der Knoten?

von Frank Vollmer


Christian Flüthmann (kleines Bild) wirkt ratlos: Spieler wie Nick Proschwitz lassen zu viel liegen. Fotos: Agentur Hübner/ Zahlen:  Jussi-Pekka Rode/Wyscout.com
Christian Flüthmann (kleines Bild) wirkt ratlos: Spieler wie Nick Proschwitz lassen zu viel liegen. Fotos: Agentur Hübner/ Zahlen: Jussi-Pekka Rode/Wyscout.com | Foto: Agentur Hübner

Braunschweig. Wie groß ist diese Krise und ist sie überhaupt eine Krise? Christian Flüthmann wirkte nach dem Abpfiff gegen Unterhaching schon ein wenig ratlos angesichts des schier unglaublich schludrigen Umganges seiner Mannschaft mit hochwertigen Möglichkeiten. Dass es noch weitaus schlimmer geht, zeigt der Blick zurück in die Saison 2017/18.

244 vs. 595+1


Die Tatsache, dass sich seineJungs diese zahlreichen, qualitativ hochwertigenFehlschüsse überhaupt erspielt hatten, stimmte Flüthmannverständlicherweise optimistisch. Aber: Seit demFührungstreffer beim 1:1 gegen Halle durch Orhan Ademi (40.) blieben die Löwen seit nunmehr 244 Spielminuten ohne einen eigenen Treffer. Am kommenden Sonntag (14.00) bei der SG Sonnenhof-Großaspach droht diewenig erstrebenswerte 300 Minuten-Marke.

„Gab es so etwas überhaupt schon einmal in Braunschweig?“, fragteChristian Flüthmann eher rhetorisch in den Raum. Oh ja das gab es! Eine solche Flauten-Phase hatte die Zweitliga-Saison 2017/18 sogar gleich zwei Mal zu bieten!Letztere dieser beiden Durststrecken führte zum bitteren Abstieg in die 3. Liga und dem jähen Ende der Lieberknecht’schen Ära nach über zehn Jahren.

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Wer denkt schon gerne an das letzte Tor von Jan Hochscheidt für die Eintracht? Wir! Foto: Agentur Hübner/Archiv


Weiter so, immer weiter so!


Seinerzeit blieben die Blau-Gelben trotzim Grunde stabiler Vorstellungen zwischen einem 3:0 am 27. Spieltag durch Suleiman Abdullahi (40.) gegen den MSV Duisburg (Endstand 3:2) und demTreffer zum 0:1 durch Jan Hochscheidt (6.)im Schicksalsspiel bei Holstein Kielsogar595+1 Spielminuten ohne eigenen Treffer! Dazwischen lag am 30. Spieltag beim 1:1 in Darmstadt zwar ein Eigentor von Slobodan Medojević, aber das zählt ja nunmal nicht in dieser Statistik.

Von einer derartigen Torlos-Misere sind die Löwen aktuell noch meilenweit entfernt und doch birgt der „Torlos-Fluch“ auch eine große Gefahr, wie das Beispiel aus der Abstiegssaison mehr als andeutet. Die Situation ist vertrackt, denn man kann der Mannschaft im Grunde nichts vorwerfen, außer einenverschwenderischen Umgang mit ihren Möglichkeiten.

Wenn es hilft, hier zuguterletzt noch ein weiterer Vergleich mit der Saison 2017/18. Seinerzeit hatten die Löwen einen zu erwartenden Tore-Wert von 2,31. Dieser Wert gibt dieAnzahl der von einem Team oder einem Spieler zu erwartenden Tore, ausgehend von der Qualität und Quantität der Schüsse, an. Derzeit liegen die Blau-Gelben hier bei 3,95.

Kurz gesagt hat die Mannschaftmomentanzwar sehr viel Pech, erspielt sich aber sehr viel mehr Chancen als 2017/18. Eintracht Braunschweig ist als besser als damals und muss nur weiter so spielen. Dann platzt der Knoten irgendwann von alleine. Vielleicht ja schon am Sonntag in Aspach. Und das zu wissen ist doch auch schon etwas, oder?

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Andere Clubs haben auch Probleme (mit dem Toreschießen). Foto: Agentur Hübner



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Dies ist ein Kommentar von Frank Vollmer. Die Meinung des Autors entspricht nicht zwingend der Meinung unserer Redaktion.

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