Nebelsuppe statt Klarheit: Wie der NFV seine Vereine vergrault

In einem Spiel auf Zeit läuft es am Ende doch auf die vom Verband bevorzugte Variante hinaus. Das ist nicht im Sinne der Vereine.

Ein Kommentar von Frank Vollmer

Der Vorschlag des NFV spaltet das Bundesland. Wir haben bei Trainern nachgefragt.
Der Vorschlag des NFV spaltet das Bundesland. Wir haben bei Trainern nachgefragt. | Foto: Frank Vollmer

Region. Der Niedersächsische Fußball-Verband (NFV) gibt in der Frage um eine mögliche Saisonfortsetzung auch weiterhin ein unglückliches Bild ab. Zwar präsentierte man unlängst vier mögliche Szenarios, doch eine wirkliche Wahl lässt man den Vereinen damit nicht. In einem mutmaßlichen Spiel auf Zeit läuft es am Ende doch auf die vom Verband bevorzugte Variante hinaus. Das ist nicht im Sinne der Vereine.

Was darf es sein? A) Saisonabbruch 2019/20 mit Auf- und Abstieg nach Quotienten-Regelung; oder B) Saisonabbruch nach Quotienten-Regelung mit Aufstieg, aber ohne Abstieg; C) Saisonabbruch durch Annullierung ohne Auf- und Abstieg oder D) Fortsetzung des Spieljahres 19/20? Statt eines angekündigten klaren Fahrplans präsentierten die Verbands-Oberen in Barsinghausen am Montagabend vier mögliche Szenarien, die seitdem hitzig diskutiert werden und vor allem nicht die gewünschte Beruhigung der Lage zur Folge haben.

Die Vermutung liegt nahe, dass man seitens des NFV ohnehin die bevorzugte Variante D) durchboxen will. Der Vorschlag, die Saison ab September fortzusetzen stieß schon beim Bekanntwerden Mitte April auf heftige Kritik aus den Vereinen (mehr hier). Das Dilemma für die Amateurvereine: Seitdem hat sich im Wesentlichen nichts getan. Man wartet auf Klarheit und bekommt Nebel. Mit dem Spaßhobby Fußball hat das noch wenig gemein.

Eine Entscheidung wird ohnehin erst am 27. Juni auf dem außerordentlichen Verbandstag erwartet. Drei Tage später beginnt schon wieder die Wechselfrist für die Spieler. Wieso schafft es der NFV nicht, sich an anderen Bundesländern wie Schleswig-Holstein zu orientieren? Dort wurde die Saisin doch auch ohne große Misstöne annuliert. Und seien wir mal ehrlich - genau darauf läuft es doch am Ende wirklich hinaus!
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Dies ist ein Kommentar von Frank Vollmer. Die Meinung des Autors entspricht nicht zwingend der Meinung unserer Redaktion.

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