Braunschweig/Lotte. Nico Granatowski und seine Sportfreunde Lotte stehen vier Spieltage vor Saisonschluss in der Regionalliga West vor der Meisterschaft. Danach folgt die Relegation für die 3. Liga. Eine Erfahrung, die der Braunschweiger Jung schon gemacht hat. von Gian Luca Renner
Zehn Kilometer vor Osnabrück
In der Fußballszene der Löwenstadt ist die Famiie Granatowski ein prägender Name. Vater Uwe, Mutter 'Erbse', Sohn Timo und Tochter Kim kicken seit Jahren in Schwarz und Weiß am Franz'schen Feld. Seit zwei Spielzeiten prägt der Name Granatowski auch die 14.000 Einwohner-Gemeinde Lotte in Nordrhein-Westfalen. Dies liegt vor allem an der starken Saison der Sportfreunde und auch des Braunschweiger Junge Nico Granatowski. Nach 32 Spieltagen rangiert der VfL Sportfreunde Lotte mit 73 Zählern am Platz der Sonne und hat bei einem Spiel weniger fünf Punkte Vorsprung auf die U23 der Borussen aus Mönchengladbach.

Eingeschworener Haufen: Sportfreunde Lotte. Foto: privat
Zehn Siege in Folge
"Wir haben zehn Spiele in Folge gewonnen und uns so einen kleinen Vorsprung herausgearbeitet, den wir natürlich nicht wieder hergeben wollen", gibt sich der Mann mit der Rückennummer 17 kämpferisch. Nachdem die Mannschaft von Trainer Ismail Atalan von den Spieltagen 14 bis 19 schon einmal die Sicht von ganz oben genießen durfte, erkämpften sich die Blau-Weißen am 31. Spieltag die Tabellenführung zurück. 22 Siege bei sieben Unentschieden und drei Niederlagen lautet die starke Saisonstatistik vier Spiele vor Saisonschluss. SC Rot-Weiß Oberhausen (H), VfL Borussia Mönchengladbach U23 (H), Rot Weiss Ahlen (A) und Alemania Aachen (H) heißen die Gegner im Saisonentspurt.
Schon am kommenden Wochenende könnte die vorzeitige Meisterschaft unter Dach und Fach gebracht werden. Voraussetzung dafür wäre eine Niederlage der Gladbacher am Freitag beim Nachwuchs der Fortunen aus Düsseldorf und ein Sieg der Sportfreunde am Samstag gegen Oberhausen. "Wir denken weiterhin von Spiel zu Spiel", sagt Nico Granatowski und fügt hinzu: "Wenn wir unsere Punkte einsammeln, werden wir am Ende das erreichen, was wir uns als Ziel gesetzt haben".
Relegation 2.0
Wenn dieses Etappenziel erfolgreich absolviert ist, ist die Saison noch lange nicht vorbei. Dann wartet die Relegation auf die Lotteraner – eine Erfahrung, die der Stammspieler vom Stadion am Lotter Kreuz aus der Vergangenheit schon kennt. "Diese Regelung ist leider da und man kann es nicht ändern", bedauert der Mittelfeldallrounder und ergänzt: "Da zählt es nicht, wie man in der Saison gespielt hat. In den zwei Spielen ist es auch tagesformanhängig". In der Spielzeit 2013/14 gewann der Rechtsaußen mit dem VfL Wolfsburg U23 die Meisterschaft in der Regionalliga Nord, scheiterte dann aber in den Aufstiegsspielen an der SG Sonnenhof-Großaspach (0:0, 0:1). Bei den Wölfen damals im Team unter anderem Justin Eilers.
Nun soll der Aufstieg in Liga 3 im zweiten Versuch endlich gelingen. "Wenn wir in den zwei Spielen unsere Leistung bringen, sind wir nur schwer zu schlagen", so Granatowski. Doch bis dahin müssen die Sportfreunde ihre Hausaufgaben erledigen und weiter fleißig punkten, um den Türspalt zur Meisterschaft noch weiter aufzustoßen. Dann vielleicht auch mit der Hilfe 'Granas' in Form von Toren. Bereits drei Treffer und sechs Vorlagen in 23 Partien steuerte der 24-Jährige zum Erfolg bei.
Support aus der Heimat
Unterstützung erhält der Jüngere der beiden Söhne oft aus der Heimat. Sowohl die Familie als auch seine Freunde unterstützen ihn bei Spielen so oft es geht. "Wenn Familie und Freunde da sind, ist es nochmal ein persönlicher Ansporn", fühlt sich der Braunschweiger "stolz, wenn man so unterstützt wird". Der Relegations-Gegner für das Hinspiel (Mittwoch, 25.05.) und das Rückspiel (Sonntag, 29.05) wird vermutlich der Erstplatzierte aus der Regionalliga Süd-West Waldhof Mannheim sein. Die Mannheimer haben im Moment auf den Zweitplatzierten SV Elversberg – der in der Süd-West-Staffel ebenfalls als Aufstiegsplatz gilt – sechs Zähler Vorsprung. RegionalSport.de wünscht Nico Granatowski und seinen Sportfreunden getreu nach dem Vereinsmotto "Volle Lotte" viel Erfolg!