Regenbogenbinde: Schmadtke nimmt Stellung zu Brekalo-Aussagen

von Frederik Dippe


Steht aktuell in außersportlicher Kritik: Josip Brekalo. Foto: Agentur Hübner
Steht aktuell in außersportlicher Kritik: Josip Brekalo. Foto: Agentur Hübner | Foto: Agentur Hübner

Wolfsburg. Die Regenbogen-Kapitänsbinde des VfL Wolfsburg bleibt nach den Aussagen von Flügelstürmer Josip Brekalo weiter ein Thema, nun äußerte sich VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadte gegenüber den Wolfsburger Nachrichten.

Für Toleranz und gegen Diskriminierung


Am vergangenen Freitag publizierte der VfL Wolfsburg erstmals ein Foto des neuen Kapitäns Josuha Guilavogui mit Binde am Arm - das auffällige dabei: die Regenbogenfarben, seit den 70er Jahren das Symbol der Homosexuellen-Bewegung. Bis hinunter zur U10 setzen die Wolfsburger die neue Kapitänsbinde in der kommenden Saison ein, die Wolfsburger Frauenmannschaft um Kapitänin Nilla Fischer trägt diese bereits seit dem Vorjahr.

„Wir stehen als Verein für eine tolerante Gesellschaft. Daher wollen wir uns nicht nur punktuell gegen Diskriminierung positionieren, sondern über die gesamte Saison und in allen unseren Teams ein deutliches Zeichen setzen und so zeigen, dass wir für Vielfalt stehen“, erklärte Jörg Schmadkte in einer Mitteilung des Clubs am Freitag.

"Dafür stehen wir als Klub"


Brisant wurde das Thema erst, als der offizielle Instagramkanal von Josip Brekalo einige der wenigen Negativ-Beiträge zur Regenbogenbinde mit einem "Like" versah. Der Spieler erklärte dies mit technischen Problemen an seinem Mobiltelefon, das er in Kürze in Kroatien auch umtauschen werde. Dennoch erklärte der Kroate: „Ich muss sagen, dass ich nicht vollständig hinter dieser Aktion stehen kann, denn es widerspricht meiner christlichen Überzeugung.“ Er führte weiter aus: „Ich bin sehr religiös erzogen worden. Wenn jemand eine andere Art zu leben bevorzugt, dann ist das okay für mich, weil das seine Sache ist.“ Damit zog Brekalo Kritik auf sich, die ihm teilweise sogar den Vorwurf der Homophobie richten.

Gegenüber den Wolfsburger Nachrichten bezog Geschäftsführer Schmadtke nun Stellung: "Vielleicht hat er sich auch nicht allumfassend mit der Sache beschäftigt“. Weiter betonte der Sportchef, dass der Verein Brekalos Aussagen toleriere, auch wenn man anderer Auffassung ist, aber Deutschland sei ein freies Land. Dennoch solle das Thema auch im Gespräch mit dem Team noch einmal erörtert werden: „Wir werden in der Kabine aber vielleicht noch einmal ansagen, für was die Binde alles steht. Das muss nicht jeder gut finden, aber dafür stehen wir als Klub.“

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