Augsburg/Wolfsburg. Am 13. Spieltag musste der VfL Wolfsburg die erste Niederlage unter Martin Schmidt hinnehmen und unterlagbeim FC Augsburg mit 1:2 (1:0). 84Minuten lang spielten die Niedersachsen dabeinach einer Roten Karte für Maximilian Arnold mit zehn Mann.
Arnold sieht Rot, Hitz mit dem Geschenk
Divock Origi starteteanstelle von Yannick Gerhardt beim Wiedersehen von VfL-Verteidiger Paul Verhaeghmit seinem ehemaligen Club. Die Gastgeber wollten dabeivon Beginn an zeigen, wer der Herr im Haus ist und drückteauf das Wolfsburger Tor.Nach nur zehn gespielten Minuten wurde es erstmals dramatisch: Maximilian Arnold brachte Alfred Finnbogasonauf dem rechten Flügel kurz vor dem 16er nach einer leichten Berührung aus dem Tritt. Schiedsrichter Tobias Stieler entschied zunächst auf gelb – und korrigierte seine Entscheidung nach Videobeweis auf Rot (10.).
Kurz darauf wurde es erstmals auch aus dem Spiel heraus gefährlich: Finnbogason zimmerte das Leder aus spitzem Winkel auf den Wolfsburger Kasten,verzogjedoch knapp (15.).Mit einem Mann wenigerzeigten die "Wölfe" ebenfalls Zähne. Ein schneller Konter überMario Gomez hätte den ersten Erfolg bringen können, doch dessen Hereingabeverpasste Divock Originur knapp (21.).
Nach demzwischenzeitlichen Aufbäumen seitens der Gäste hatteAugsburg das Spiel offensiv weiterhin in der Hand. Casteels musste selten eingreifen, rettete sein Team allerdings kurz vor der Pause vor dem Rückstand. Wieder war es der Isländer Finnbogason, der es nach maßgenauem Zuspiel von Michael Gregoritsch aus elf Metern mit einem harten Schuss versuchte. Der Wolfsburger Schlussmann konnte parieren (39.). Im Gegenzugerzielte Daniel Didavi wie aus dem Nichts die Führung:Der Mittelfeldspieler zog, von Gomez bedient, kurz vor dem 16erstramm ab, Marwin Hitz hatte den Ball – doch dem Ex-Wolfsburger rutschte das Leder zum 0:1 durch (40.).
Finnbogason dreht die Partie
Kurz nach Wiederanpfiff waren die Gastgeber wieder am Zug. Erik Thommyzog von rechts auf das Tor, Casteels wehrte mit der Hand ab, Gregoritsch bekam die Kugel auf den Fuss, zog allerdings über das Tor (48.). Doch die Fuggerstädter bekamensofort dienächste Möglichkeit: Finnbogason, von Caiuby in den Strafraum geschickt, legte für Gregoritsch auf, der das Spielgerät aus wenigen Metern zum 1:1 in die Maschen jagte (51.).
Die Augsburger wollten jetzt mehr. Diesmal war es ein gefährlicher Schuss von Daniel Opare, den der starke Wolfburger Goalie halten musste (54.). Im Gegenzug konnte Hitz einen gut platzierten Versuch von Divock Origi exzellentparieren– es war erst der zweite Torschuss der Niedersachsen (59.) zu diesem Zeitpunkt.Wieder griff der Videobeweis in das Spiel ein.Caiuby lief alleine auf das Wolfsburger Gehäuse zu, der belgische Schlussmann ging dagegen, traf zuerst den Ball, dann den Spieler. Stieler deutete auf den Elfmeterpunkt – und zog seine Entscheidung nach Videobeweis zurück (61.).
Für dieNiedersachsen wurde es immer schwerer, denAnsturm des FC zu verteidigen. Einen Schuss von Caiuby fälschte dessen Mitspieler Koo unglücklich ab, Casteels war bereits geschlagen, doch der Ball ging am Tor vorbei (72.).Wenig später war der VfL wieder dran. Yunus Mallis Kopfballversuch nach Flanke von Paul Verhaegh stellte für Hitz allerdings kein Problem dar (75.).
Augsburg belohnte sich letztendlich für die Vielzahl an gut herausgespielten Chancen. Eine Flanke von Thommy landete bei Gregoritsch, der sogleich weiter auf Philipp Max im Strafraum gab. Dieser legte zentral auf Finnbogason, der aus unmittelbarer Tornähe zum 2:1 (78.)verwandelte.Zum ersten Mal in der Historie beider Kontrahenten konnte die in der Tabelle besser platzierte Mannschaft auch als Sieger vom Platz gehen.
"Das macht das Spiel nicht leichter, wenn du nach zehn Minuten eine rote Karte bekommst und 80 Minuten zu zehnt spielen musst. Bis zu 70. haben wir das gut geschafft, auch wenn wir nicht viel Ballbesitz hatten. Wir hatten ein glückliches 1:0 und haben es dann nicht mehr geschafft die Führung zu verteidigen", resümierte Koen Casteels nach dem Spiel und fügte hinzu: "Es ist sehr frustrierend, wir waren es nicht mehr gewöhnt zu verlieren." Zum nicht gegebenen Elfmeter sagte der Torwart: "Ich habe erst den Ball berührt und bin dann natürlich durchgerutscht, ich denke es war eine klare Entscheidung."
Der Ex-Augsburger Paul Verhaegh war nach der Partie ebenfalls sichtlich frustriert: "Es war bitter für mich hier zu verlieren. Wenn man so viele Minuten in Unterzahl spielt, dann weiß man, dass es nicht leicht wird. Nach der Führung haben wir gehofft, was mitzunehmen, aber in der zweiten Halbzeit ist uns das leider nicht gelungen."
Zahlen und Fakten
FC Augsburg: Hitz - Opare, Danso (46. Hinteregger), Gouweleeuw, Max - Khedira (23. Koo), Baier. - Thommy (88. Heller), Gregoritsch, Caiuby - Finnbogason Trainer: Manuel Baum
VfL Wolfsburg: Casteels - Verhaegh (87. Dimata), Knoche, Brooks (70. Uduokhai), Tisserand - Guilavogui, Arnold - Origi, Didavi (Gerhardt 46.), Malli - Gomez Trainer: Martin Schmidt
Torfolge: 0:1 Daniel Didavi (40. Gomez), 1:1 Michael Gregoritsch (51. Finnbogason). 2:1 Alfred Finnbogason (78. Max)
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Maximilian Arnold nach Notbremse und Videobeweis (10.)