Wolfsburg. Knapp ein halbes Jahr nach dem sensationellen Olympia-Silber wurde Björn Krupp und Gerrit Fauser die nächste Ehre zuteil. Die beiden Eishockey-Nationalspieler durften sich in Gegenwart von Oberbürgermeister Klaus Mohrs im Rahmen der 80-Jahr-Feier in das Goldene Buch der Stadt Wolfsburg eintragen.
Rückblick
Es ist der 25. Februar, kurz vor 8.30 Uhr Mitteleuropäischer Zeit. Bei den Olympischen Spielen im südkoreanischen PyeongChang schreibt die Deutsche Eishockey Nationalmannschaft Sportgeschichte: Nach einem nervenzerreißendem Finalkrimi unterliegt das deutsche Team mit Krupp und Fauser den Olympischen Athleten aus Russland erst in der Verlängerung und erobert erstmals olympisches Silber in einem Eishockeyturnier.
Ehrung im Rahmen der 80-Jahr-Feier
Rund vierMonate sind seit dem Tag vergangen, als der Underdog Eishockey-Deutschland ein Wintermärchen bescherte. Nach diversen Feierlichkeiten, Ehrungen, Fernsehauftritten und vielem mehr, ehrte nun auch die Stadt Wolfsburg ihre beiden Silber-Helden mit dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 80. Jubiläum der Automobilstadthatten sich zahlreiche Zuschauer eingefunden, um trotz der heißen Temperaturen nochmal das Gänsehautgefühl aus dem Winter zu erleben.

Eishockey-Fan Klaus Mohrs ist stolz auf die Spieler der Grizzlys. Foto: Jens Bartels
"Eishockey ist einfach ein geiler Sport!"
Auf der Bühne empfing Radio 21-Moderator Stephan Hox neben den beiden Eishockeystars auch Grizzlys-Sportdirektor Karl-Heinz Fliegauf, Maskottchen Ben und Oberbürgermeister Klaus Mohrs. "Das was die Beiden und auch die ganze Mannschaft bei der Olympiade erreicht haben, das ist es allemal wert, in unserem Goldenen Buch Niederschlag zu finden", sagte Mohrs, der auch ein bekennender Eishockey-Fan ist: "Ich hatte das Glück relativ viele Spiele sehen zu können, denn ich lag mit einer Grippe krank zu Hause. Ich habe natürlich mitgefiebert und war völlig begeistert von dem was diese Mannschaft geleistet hat. Das war ein fantastischer Erfolg." Dabei hofft das Stadtoberhaupt, dass dieser Erfolg auch auf die kommende Spielzeit der Grizzlys "überschwappt" und "viele Menschen den Weg in die Eis Arena finden, denn es ist eine fantastische Stimmung! Eishockey ist einfach ein geiler Sport!"

Auch "Charly" Fliegauf (li.) ist stolz darauf, dass seine Grizzlys ein Teil der Sensation sind. Foto: Jens Bartels
"Stolz, dass zwei Grizzlys dabei waren"
Auch Fliegauf ist stolz darauf dass "zwei Grizzlys dabei waren" und weiß, dass der Stellenwert des Eishockeys in Deutschland nun ein anderer ist als zuvor. Nicht nur deshalb blickt der Manager zuversichtlich auf die kommende Spielzeit: "Wir sind sehr weit, ich bin sehr zufrieden wie es bisher mit der Mannschaft aussieht. Wir sind schon auf der Zielgeraden des Sommerprogramms, die Jungs haben alle ihre Hausaufgaben mitbekommen und arbeiten diese ab. Die Mannschaft trifft sich in vier Wochen, Ende Juli geht es los mit sechs Wochen harter Vorbereitung. Wir haben ein neues Trainerteam, das ist aufregend für uns alle – da beginnt eine neue Zeitrechnung." Zwei Mittelstürmer fehlen im Kader noch, woher Fliegauf diese holen will, ist noch unklar: "Wir schauen überall hin." Als Minimalziel ist das Erreichen der Playoffs definiert.

Gerrit Fauser und Björn Krupp freuten sich über die große Ehre, die ihnen zuteil wurde. Foto: Jens Bartels
Unglaubliches Erlebnis für die Spieler
"Es war ein unglaubliches Erlebnis. Es hat einen Riesenspaß gemacht und sowas erlebt man nicht alle Tage. Ich habe das noch immer nicht so richtig realisiert", sagte Krupp, dessen Vater als erster Deutscher überhaupt den Stanley Cup gewinnen konnte, die Meisterschaft der nordamerikanischen NHL. "Mein Vater sagte: 'Unglaublich, du hast eine Silbermedaille in die Familie gebracht'."
Gerrit Fauser erlebte unmittelbar nach der Rückkehr auf das deutsche Eis einen Rückschlag. Im ersten DEL-Spiel nach Olympia verletzte sich der Stürmer an der Schulter, musste operiert werden und fiel für den Rest der Spielzeit aus. Zum Start der neuen Saison möchte Fauser wieder am Start sein: "Bis zum Saisonstart werde ich wieder fit sein. Die Reha läuft sehr, sehr gut und ich bin sehr optimistisch!" Im Rückblick auf Olympia bekommt der 28-Jährige noch immer eine Gänsehaut, besonders die letzten Sekunden des legendären Halbfinalspiels, als man mit Kanada das Mutterland des Eishockeys schlug, seien in Erinnerung: "Ich stand die letzten Sekunden auf dem Eis undman zählt innerlich mit und denkt: 'Jetzt muss es doch gleich mal vorbei sein!' Dann passiert es und man ist völlig in Ekstase!"
Medaillen hängen zu Hause und bei der Mutter
Die Medaillen bewahren die Athleten an unterschiedlichen Orten auf. "Bei mir hängt sie zu Hause, wir haben da eine kleine Olympia-Ecke eingerichtet", so Fauser. "Die Medaille ist so schwer, ich hab sie auch direkt verkauft – nein, Spaß!", lachte Krupp, der die Trophäe bei seiner Mutter aufbewahrt.
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