Braunschweig/Karlsruhe. Darf Marvin Pourié im Falle einer Relegation gegen seinen Stammverein Karlsruher SC spielen? Geht es nach dem Angreifer, stellt sich diese Frage nicht. KSC-Sportchef Oliver Kreuzer widerspricht dem mit Hinweis auf den gültigen Leihvertrag des Mittelstürmers, bei dem es sportlich derzeit bestens läuft. Im Aufstiegsfall könnte die KSC-Leihgabe für eine siebenstellige Ablösesumme sogar beim BTSV verbleiben.
"Natürlich würde ich dann spielen"
Für Eintracht Braunschweig sind fünf Spieltage vor dem Ende der Saison einige Szenarien denkbar – auch eine Relegation gegen den Karlsruher SC am 7. und 11. Juli 2020. Am Dienstag äußerte sich Marvin Pourié gegenüber der Zeitung 'Badische Neueste Nachrichten', dass er in diesem Fall gegen seinen Stammverein antreten werde. Die Klausel, er dürfe nicht gegen seinen Stammverein spielen, sei allenfalls ein Gentleman agreement. "Eine schriftliche Vereinbarung, dass ich in einer Relegation mit dem KSC nicht spielen könnte, die gibt es nicht. Natürlich würde ich dann spielen", erklärte der letztjährige Torschützenkönig der 3. Liga (22 Tore, 6 Vorlage) gegenüber dem Blatt.
Dem widerspricht Oliver Kreuzer: „Marvin soll mal in die Leihvereinbarung schauen, die ich mit der Eintracht getroffen habe. Darin ist meines Wissens ausgeschlossen, dass ein Einsatz gegen uns in der Relegation in Frage kommt,“ entgegnete der KSC-Sportchef. Ja, wie denn nun?
Fakt ist: Beim aktuellen Tabellenzweiten der 3. Liga hat sich Winterleihgabe Pourié (2 Tore, 2 Vorlagen, mehr hier) seit dem Wiederbeginn nach der Coronapause im Offensivspiel zu einer tragenden Säule gemausert, kam trotz der hohen Fluktuation seines Trainers Marco Antwerpen in der Startelf in allen sechs Partien zum Einsatz.
Sollte Eintracht Braunschweig tatsächlich in die 2. Bundesliga zurückkehren, könne man Pourié laut 'BNN' für eine festgeschriebene Ablöse in siebenstelliger Höhe übernehmen. Falls nicht, kehrt der Offensivspieler wieder zu den Badenern zurück, bei denen er bis 2022 unter Vertrag steht. Er wolle jetzt nicht über seine Zukunft spekulieren, so Pourié. „Warten wir ab, was kommt. Ich steige jetzt mit der Eintracht auf, dann sehen wir weiter.“
Aktualisiert, 17. Juni 2020, 17.18 Uhr
Auf unsere Nachfrage wollte sich Eintrachts Sportdirektor Peter Vollmann nicht zum Thema äußern: "Wir halten uns an die vertraglich sehr streng geregelten Verschwiegenheitspflichten, die zwischen dem Karlsruher SC und der Eintracht vereinbart worden sind", so Vollmann. "Die Eintracht beteiligt sich nicht an öffentlichen Spekulationen. Vertragliche Themen werden ausschließlich mit dem Vertragspartner diskutiert. Aktuell liegt unser Fokus auf der nächsten sportlichen Aufgabe gegen Preußen Münster.“