Braunschweig. Ständig kreiste der Name Dominic Volkmer in diesem Sommer über dem Eintracht-Stadion. Eine mögliche Verpflichtung des Innenverteidigers wurde schon zum Running-Gag in der Fanszene. Die Frage, welche sich auch angesichts des hervorragenden Starts der Löwen in die Saison aufdrängt: Hat Eintracht Braunschweig überhaupt Bedarf an neuen Gesichtern?
Mit wem telefoniert Vollmann?
Eines vorweg: Die neuerliche Langzeitverletzung von Stephan Fürstner (wir berichteten) wird die Veranwortlichen an der Hamburger Straße nicht in Panik versetzen.Sie ist bitter für den 31-Jährigen, dochstehen dessen Arbeitgeber auch im zentralen Mittelfeld ausreichend Personal und Qualität zur Verfügung, um den Ausfall aufzufangen. Zuletzt drängte sich Münster-Neuzugang Danilo Wiebe neben den Stammkräften Marc Pfitzner und Bernd Nehrig nicht nur mit einem skalpellartigen30Meter-Assist am Betzenberg auf.
Generell sind die Sommerzugänge der Löwen bisher - mit leichten Abstrichen - allesamt als Volltreffer zu werten. Martin Kobylanski ist bisweilen über jeden Zweifel erhaben. Innenverteidiger Robin Ziegele hat sich ebenfalls stark präsentiert, fällt vor allem durch seine Zweikampf-Führung und eine gute Antizipation positiv auf. Alfons Amade ist ein Versprechen auf der rechten Abwehrseite und selbst Orhan Ademi musste sich bisher bei der Ausgeglichenheit des Kaders hinten anstellen.
Und die „Abstriche“? Auch wenn Nick Proschwitz noch nicht die erhoffte Torquote an den Tag legt, reißt der erfahrene Angreifer wichtige Lücken für seine Mitspieler und ist darüberhinaus wertvoll für das Teamgefüge. Davon kann sich jeder Trainingsgast selbst ein Bild machen. EinzigLasse Schlüter konnte wegen eines Innenbandrisses noch nicht zeigen, wozu er im Stande ist.

Die Neuen können sich sehen lassen! Lasse Schlüter, Nick Proschwitz, Martin Kobylanski, Cheftrainer Christian Flüthmann, Orhan Ademi, Danilo Wiebe und Alfons Amade (vlnr.). Es fehlt Robin Ziegele. Foto:
Die Situation? Fast schon Luxus!
Generell kann man den Löwen derzeit bescheinigen, dass die Zusammenstellung der Mannschaft absolut stimmt. Ein weiterer potentieller Neuzugang birgt daauch auch das Risiko, das funktionierende Gefüge zu sprengen, wenn andere, vielleicht jüngere Spieler blockiert werden oder sich wegen fehlender Einsatzzeiten Unzufriedenheit breit macht. Hinzu kommt, dass mit den Abgängen Suleiman Abdullahi, Philipp Hofmann, Onur Bulut, Christoph Menz, Mergim Fejzullahu, Samuel Abifade, Besfort Kolgeci, Nils Rütten, Jonas Thorsen, David Sauerland und Julius Düker (Leihende) auch das Budget in einer finanziell schwierigenSituation entspannt wurde. Innenverteidiger Nick Otto könnte unterdessen sogar noch verliehen werden.
Unter dem Strich kann man aktuell also sagen:Auch wenn wir von der Presse uns nur allzu gerne mit dem Thema Transfers beschäftigen, hatEintracht Braunschweig grundsätzlich gar keinen Bedarf mehr an weiteren Zugängen. Natürlich werden Sportdirektor Peter Vollmann und Trainer Christian Flüthmann die Augen nach Verstärkungen jederzeit offen halten und noch ist Zeit bis zum 2. September. Perspektivischergibt das allemal Sinn. Sollte beim Deutschen Meister von 1967 aber noch ein Spieler hinzukommen, es müsste schon ein echter Knaller sein, der die Spiele "im Alleingang" gewinnt. Undso ein Spielerist– bei allem nötigen Respekt– auch ein Dominic Volkmer derzeit wohl kaum.

Die Situation bei den Bau-Gelben lässt sich kaum mehr mit der vor einem Jahr vergleichen. Foto: Agentur Hübner
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Dies ist ein Kommentar von Frank Vollmer. Die Meinung des Autors entpricht nicht zwingend der Meinung unserer Redaktion.
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