Braunschweig. Viktor Siuda ging für sein Leben gerne überall hin zu Fuß. Legendär war sein Marsch von Braunschweig nach Essen zum letzten Auswärtsspiel der Löwen in der Meistersaison 1966/67. Am 17. Oktober starb Suida. Wir blicken auf einen besonderen Sportler und Eintracht-Fan.
Gehen wareiner große Leidenschaft, Eintracht Braunschweig eine weitere. Beide bewogen Viktor Siuda im zarten Alter von 39 Jahren am 27. Mai 1967 die 328 Kilometer von Braunschweig zum Auswärtsspiel bei Rot-Weiß Essen zu Fuß zu gehen. Nach fünf Tagen kam Suida püntklich 20 Minuten vor dem Anpfiff im Stadion an und wurde nicht nur mit dieser Aktion berühmt.
Da war es beinahe schon egal, dass seine Eintracht bei dem torlosen Spiel nur einen Punkt holte. Eine Woche später war Siuda schon wieder zurück und feierte mit37.000 Zuschauern im Stadion beim 4:1 gegen Nürnberg den bisher größten Triumph in der Geschichte der Blau-Gelben.
Siuda liebte seine Eintracht, für die er sich allerlei Verrücktheitenausdachte. So saß er auch gerne mal als "Schornsteinfeger" und Glücksbringer hinter dem Tor der Löwen. 2017 wurde sein langer Marsch im Rahmen des 50. Geburtstages wiederholt. Siuda gab den Startschuss.
Der am 26. April 1928 geborene Siuda war auch als Leichtathlet eine nationale Berühmtheit, gewann mit dem Team der Eintracht in den 1950er-Jahren viermal die deutschen Meisterschaften im Langstrecken-Gehen über 20 und 50 Kilometer. Am vergangenen Donnerstag starb Viktor Suida. Er wurde 91 Jahre alt.
Viktor Siuda: Der Mann, der von Braunschweig nach Essen ging
von Frank Vollmer
Die spätere Meistermannschaft von Eintracht Braunschweig begleitete Viktor Siuda zum Start ein Stück weit mit dem Fahrrad. Foto: Moll/privat | Foto: Moll/privat