Wolfenbüttel. Ein brutaler Zwischenfall beim Gastspiel der Wolfenbütteler Wasserballer vom WSV21 überschattete am vergangenen Sonntag das Duell beim SV Bremen 10. Ein Spieler der Gäste musste nach einer Tätlichkeit ins Krankenhaus. Das Spiel wurde abgebrochen, gegen den Übeltäter wurde Anzeige erstattet.
Wasserball ist ein körperbetonter Sport der dennoch nicht für übertriebene Brutalität bekannt ist. Ein Zwischenfall am vergangenen Sonntag fällt schon deshalb negativ aus dem Rahmen. Die Duelle zwischen den Wolfenbüttelern und dem SV Bremen 10 waren schon in der Vergangenheit stets hart umkämpft, da beide Mannschaften guten Wasserball spielen können. Oft war der Spielausgang von Kleinigkeiten und der Tagesform abhängig.
Am vergangenen Sonntag jedoch kam die Mannschaft von Trainer Peter Waldmann überhaupt nicht ins Spiel. Die Bremer gingen schon im ersten Viertel in Führung. Zwar fanden die Lessingstädter den Anschluss, konnten aber viele Chancen nicht verwerten. Sogar einen 5-Meter-Strafstoss vergaben die Gäste, die zunächst aber defensiv gut standen. Nach 2:1 zu Ende des ersten Viertels fielen die Wolfenbütteler in der Folge weiter zurück. Zur Mitte des finalen Abschnitts lagen sie 12:3 hinten. Das Spiel schien gelaufen.
"Tätlichkeit über Wasser"
„Trotz der komfortablen Führung sahen sich die Gastgeber – oder zumindest ein einzelner Spieler - nicht an die Regeln gebunden. Durch eine Tätlichkeit über Wasser wurde ein Spieler des WSV21 schwer verletzt“, berichtet Florian Steinmann, Pressesprecher des WSV21. „Solche Fouls sind die absolute Ausnahme. Wenn der Schiedsrichter es sieht, führt schon die Androhung oder der Versuch einer Tätlichkeit über Wasser als ‚Gewalttätiges Spiel‘ zum Spielausschluss“, wie Mitspieler Finn Kaiser – selbst Wasserball-Schiedsrichter – gegenüber regionalSport.de bestätigt.
In diesem Fall war es schon zu spät. Der Wolfenbütteler Spieler musste sofort ins Krankenhaus gebracht werden, das Spiel wurde abgebrochen. Anschließend wurde auf der Polizeirevier Vahr Anzeige gegen den Spieler der Bremer erstattet, da aus Sicht von WSV-Trainer Waldmann mit Vorsatz gehandelt wurde. „Sowas hat in unserem Sport keinen Platz. Am besten wäre, wenn solche Spieler vom Spielbetrieb ganz ausgeschlossen würden. Es ist ein harter Sport, aber es gibt klare Regeln“, betont Waldmann. „Der WSV21 steht für Fair Play, wie die meisten anderen Mannschaften in der Oberliga.“ Erfahrungsträger Detlef Unger, der selbst über 40 Jahre Wasserballerfahrung, auch in hohen Spielklassen hat, bestätigte nach dem Spiel: „In dieser Form habe ich das in meiner ganzen Wasserball-Laufbahn noch nicht erlebt.“
„Wir möchten uns bei den Rettungskräften aus dem Krankenhaus Ost in Bremen für die schnelle und fürsorgliche Aufnahme und Behandlung unseres Sportkameraden bedanken", ergänzt Steinmann, der auch der Polizei dankt, „für die freundliche und kompetente Aufnahme und Bearbeitung des Vorfalls.“