Braunschweig. Welchen Angreifer verpflichtet Eintracht Braunschweigs Sportdirektor Peter Vollmann im Winter? Derzeit machen einige hartnäckige Gerüchte die Runde. regionalSport.de hat die meist diskutierten und heißesten Kandidaten zusammengefasst.
Braunschweiger Ladehemmung
Trotz einer sichtlichen Formverstärkung fällt eine Sache nach wie vor ins Gewicht: Die Löwen lassen vor dem gegnerischen Tor zu viel ungenutzt.Am Beispiel Nick Proschwitz wollen wir das kurz einmal erörtern: Der 33 Jahre alte Routinier hat in dieser Saison bei insgesamt 17 Einsätzen bisher 32 Mal aus dem Spiel heraus auf das gegnerische Tor geschossen. 14 (46,9 %) von diesen Abschlüssen kamen gefährlich.
Laut wyscout.com hätte Proschwitz demnach bisher sechs Mal treffen müssen.Neben einem Elfmeter gegen Kaiserslautern hat Proschwitz bisher aber „nur“ drei Tore erzielt. 326 Spielminuten liegen dabei zwischen zwei Torjublern.Man stelle sich vor, der Paderborner Zweiliga-Torschützenkönig von 2012 wäre in blau und gelb nur ein bisschen zielsicherer. Sturmkollege Orhan Ademi (2 Tore in 10 Spielen) hat in dieser Saison dagegen bisher kaum Eigenwerbung betreiben können, zeigte sich aber auch nicht wirklich bei seinen bisher recht knapp bemessenen Einsatzzeiten.
Unter dem Strich liegt bei Eintracht Braunschweigeine Abschlussschwäche vor.Nur knapp 5 (37,8 %) von insgesamt 13 Schüssen im Schnitt müssen vom gegnerischen Torwart abgewehrt werden. Zu wenig für ein Topteam, das vom Aufstieg in die 2. Bundesliga träumt. Was fehlt ist ein Knipser.Dass da für dasWintertransferfenster der ein oder andere Angreifer im Notizbuch von Löwen-Sportdirektor Peter Vollmann steht, ist wohl kein Geheimnis. Und es machen einige hartnäckige Gerüchte die Runde in der Szene. Wir haben nachfolgend die meist diskutierten rund um mögliche Winterzugänge im Angriff der Braunschweiger Eintracht zusammengefasst ...

Kniet sich rein, lässt aber zu viel liegen: Nick Proschwitz. Foto: Agentur Hübner
Mathias Fetsch (31, Hallescher FC)
Mathias Fetsch ist fürwahr kein Unbekannter an der Hamburger Straße. Der 31-Jährige schnürte zwischen 2010 und 2012 in 46 Pflichtspielen die Stollenschuhe für die Löwen und erzielte dabeisechs Tore (drei Vorlagen).Noch deutlichbesser durchsetzen konnte sich Fetsch bei seinem aktuellen Arbeitgeber Halle. In der vergangenen Saison traf der Rotschopf dort in 32 Spielen acht Mal und legte vier Tore auf. Zum Saisonende zog er sich jedoch eine Kapselverletzung zu, wenig später kam eine Meniskus-Verletzung hinzu. Seitdem hat Mathias Fetsch seinen sicher geglaubten Stammplatz in der Mannschaft von Torsten Ziegner eingebüßt. Erst Zwei Liga- und ein DFB-Pokal-Spiel absolvierte der gebürtige Malscher in dieser Spielzeit. Immerhin traf er gegen den VfL Wolfsburg beim furiosen 4:5 in der ersten Pokalrunde.
Aus gut informierten Hallenser Kreisen ist nun zu vernehmen, dass Mathias Fetsch im Winter zumindest eine Veränderung seiner persönlichen Situation anstrebt. Berater und Ex-Löwe Toni Kierakowitz (Players Factory) ist regelmäßier Besucher der Heimspiele von Eintracht Braunschweig. Ein Schelm, der da eins und eins zusammenzählt. Mathias Fetsch ist noch bis zum Sommer 2021 vertraglich an den HFC gebunden, hat laut Transfermarkt.de 250.000 Euro Marktwert.

Mathias Fetsch spielte von 2010 bis 2012 für Eintracht Braunschweig. Foto: Agentur Hübner
Benjamin Girth (27, Holstein Kiel)
In einer ähnlichenGemengelage wie Fetsch schwebt auch Benjamin Girth. Es ist verbürgt, dass der 27-Jährige schon im vergangenen Winter ein Thema für die Löwen war. Die Kieler Leihgabe an den VfL Osnabrück (bis 2020) zog es jedoch an die Bremer Brücke, wo Girth mitneun Toren in 16 Spielen maßgeblich am Zweitliga-Aufstieg beteiligt war. Auch beim 1:0-Sieg des VfLgegenBraunschweig traf Girth.
Seitdem Aufstieg ist es still geworden um den gebürtigen Magdeburger Jungen. In der laufenden Spielzeit war er meist nur Teilzeitkraft bei seinensieben Zweitliga-Spielen. Ein Torwollte ihm dabei nicht gelingen. Girth hat den gleichen Berater wie Fetsch. Laut transfermarkt.de ist er 400.000 Euro schwer.

Benjamin Girth steckt im Loch. Holt ihn Peter Vollmann da heraus? Foto: imago/osnapix
Daniel Hanslik (23, Holstein Kiel)
Schon im vergangenen Winter bemühte sich der damalige Cheftrainer André Schubert um die Dienste des Mittelstürmers vomVfL Wolfsburg. Der sorgte in der vergangenen Saison in der U23 für Furore, trug in 32 Regionalliga-Spielen 22 Tore und 11 Assists zum letztendlich knapp verpassten Drittliga-Aufstieg bei. Hanslik erhielt im Winter keine Freigabe beim VfL Wolfsburg, wechselte im Sommer dann jedoch ablösefrei nach Kiel.
Dort wurde er zum Opfer der derzeitigen sportlichen Krisenzeit, kam in der Zweitliga-Mannschaft erst einmal als Einwechsler gegen Aue für acht Minuten zum Einsatz. An eine Torberteiligung war dabei noch nicht zu denken. Der ambitionierte Linksfuß (Marktwert: 350.000 Euro) kann mit seiner derzeitigen Situation nicht zufrieden sein.Ist jetzt nicht genau der richtige Zeitpunkt für eine erneute Anfragebei dem Knipser?

War im Winter schon einmal Thema: Daniel Hanslik(li.) ist in Kiel bisher nicht glücklich geworden. Foto:
Oskar Zawada (23/Wisla Plock)
Oskar Zawada durchlief bis 2017 sämtliche Nachwuchsteams des VfL Wolfsburg, wurde dort 2012 Torschützenkönig der B-Jugend-Bundesliga Nord/Nordost undund 2013 A-Jugend-Meister. Zawada kennt aus seiner gemeinsamen Ausbildungszeit bei den Grün-Weißen unter anderem noch Robin Ziegele und Leandro Putaro. Mit letzterem und Felix Burmeister teilter sich auch den Berater, die Hamburger Agentur Sports United. Der kantige Mittelstürmer (1,93m!) wechselte 2018 vom KSC nach Plock in die polnische Extraklasa, wo er aktuell über ein Dasein als Ersatzspieler nicht hinaus kommt (7 Einsätze, 1 Assist). Zawadahat laut transfermarkt.de 300.000 Euro Marktwert.

Einst Wasserträger: Oskar Zawada (links) im Sommer 2015 mit Anton Donkor und Leandro Putaro. Foto: imago/Sielski
Tom Weilandt (27, VfL Bochum)
Der gebürtige Rostockerist ein alter Wegbegleiter von Peter Vollmann. Der 27-Jährige debütierte einst unter demBraunschweiger Sportdirektorbei der Hansa unddarf Bochum im Winter verlassen.Noch vor der Saison hatte Weilandt beim VfL Bochum bis 2022 verlängert. Union Berlin un der SC Freiburg hatten sich um seine Dienste bemüht.
Bei Weilandt ist derzeit irgendwie der Wurm drin.In der 2. Bundesliga absolvierte erin der aktuellen Saison nur das Spiel zum Auftakt gegen Regensburg über die volle Distanz, wurde dann sechs Mal eingewechselt. Eine hartnäckige Fußverletzung verhinderte mehr. Zuletzt kamen Sprunggelenksprobleme hinzu.

Bankdrücker: Tom Weilandt darf Bochum im Winter verlassen. Foto:
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