Hannover. Die Stadtbibliothek Hannover hat ein Buch aus dem Besitz des jüdischen Schriftstellers Meinhardt Lemke an seine Erben zurückgegeben. Es handelt sich um eine Ausgabe von Voltaires 'Geschichte Karls XII. Königs von Schweden', die nun in New York angekommen ist, wie die Stadtverwaltung am Donnerstag mitteilte.
Das Buch war 1944 von der Bibliothek erworben worden, nachdem es mutmaßlich während der NS-Zeit beschlagnahmt worden war.
Meinhardt Lemke, 1904 in Fordon geboren, wurde als Jude verfolgt und 1938 ins KZ Buchenwald deportiert. Nach seiner Freilassung floh er nach Bolivien und später in die USA, wo er 1962 starb.
Die Stadtbibliothek forscht seit 2017 systematisch nach NS-Raubgut in ihren Beständen, um unrechtmäßig erworbene Objekte zurückzugeben.
Ein handschriftlicher Eintrag im Buch hatte den Nachweis erbracht, dass es Lemke gehörte. 'Jede Rückgabe ist ein Stück gelebte Erinnerungskultur', sagte Tom Becker, Direktor der Stadtbibliothek.
Die Erben wurden durch das Holocaust Claims Processing Office in New York unterstützt.
Stadtbibliothek Hannover gibt NS-Raubgut an Erben zurück
Die Stadtbibliothek Hannover hat ein Buch aus dem Besitz des jüdischen Schriftstellers Meinhardt Lemke an seine Erben zurückgegeben.
Bibliothek (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur