Stiko empfiehlt Immunisierung gegen RSV bei Neugeborenen

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt künftig für alle Neugeborenen und Säuglinge eine Immunisierung zum Schutz vor schweren Atemwegsinfektionen durch RSV. Das teilte das Robert-Koch-Institut am Donnerstag mit. Durch die Prophylaxe sollen insbesondere RSV-bedingte Krankenhausaufenthalte und Todesfälle sowie stationäre und ambulante Versorgungsengpässe verhindert werden.

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Bereitgelegte Impfspritzen (Archiv)
Bereitgelegte Impfspritzen (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt künftig für alle Neugeborenen und Säuglinge eine Immunisierung zum Schutz vor schweren Atemwegsinfektionen durch RSV. Das teilte das Robert-Koch-Institut am Donnerstag mit.


Durch die Prophylaxe sollen insbesondere RSV-bedingte Krankenhausaufenthalte und Todesfälle sowie stationäre und ambulante Versorgungsengpässe verhindert werden. Sie soll mit dem monoklonalen Antikörper Nirsevimab, auch unter dem Handelsnamen Beyfortus bekannt, als Einmaldosis in der ersten von Neugeborenen und Säuglingen erlebten RSV-Saison erfolgen, also üblicherweise zwischen Oktober und März.

Säuglinge, die zwischen April und September geboren sind, sollen Nirsevimab möglichst im Herbst vor Beginn ihrer ersten RSV-Saison erhalten. Neugeborene, die während der RSV-Saison geboren werden, sollen Nirsevimab möglichst rasch nach der Geburt bekommen, idealerweise bei Entlassung aus der Geburtseinrichtung, empfiehlt die Stiko mit. Hierzu biete sich die Vorsorgeuntersuchung U2 an, die am dritten bis zehnten Lebenstag durchgeführt wird. Eine versäumte Nirsevimab-Gabe soll innerhalb der ersten RSV-Saison schnellstmöglich nachgeholt werden.

Die Empfehlung zur Prophylaxe mit Nirsevimab betrifft insbesondere auch Neugeborene und Säuglinge mit bekannten Risikofaktoren für eine schwere RSV-Infektion wie zum Beispiel Frühgeburtlichkeit oder schwere Herzfehler. Für diese Risikogruppe biete Nirsevimab eine Alternative zur bisher gängigen Immunisierung mit Palivizumab, hieß es.

Bei Säuglingen in Deutschland sind RSV-Infektionen die häufigste Ursache für Krankenhauseinweisungen. Neugeborene und Säuglinge sind vor allem in ihren ersten sechs Lebensmonaten besonders gefährdet, schwer an RSV zu erkranken. Die große Mehrheit der schweren RSV-Erkrankungen tritt bei zuvor gesunden Säuglingen auf.

Nirsevimab ist ein Antikörper, der nach Verabreichung einen sofortigen Schutz gegen RSV-Erkrankungen bietet und bei zeitgerechter Gabe über die gesamte erste RSV-Saison schützt. Nirsevimab ist laut Stiko sicher und wird in der Regel gut vertragen. Die RSV-Prophylaxe könne gleichzeitig mit oder in beliebigem Abstand zu den im Säuglingsalter von der empfohlenen Standardimpfungen verabreicht werden, hieß es weiter. Es ist das erste Mal, dass sich die Stiko für eine Prävention mit monoklonalen Antikörpern als Standardempfehlung ausspricht.


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