Deutschland. Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung bei Zwölf- bis 17-Jährigen nur, wenn eine Vorerkrankung vorliegt oder sich im direkten Umfeld eine Person befindet, die nicht geimpft werden kann oder bei der keine volle Immunantwort auf die Impfung zu erwarten ist. Das geht aus dem epidemiologischen Bulletin des RKI vom gestrigen Donnerstag hervor. Bei Jugendlichen in Arbeit oder Ausbildung gelten die Regeln der beruflichen Indikation nach dem Stufenplan zur Impfpriorisierung.
Aufgrund eines anzunehmenden erhöhten Risikos für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen empfiehlt die STIKO dieser Gruppe eine Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty (BioNTech/Pfizer). Es sollen zwei Impfstoffdosen im Abstand von drei bis sechs Wochen gegeben werden. Zu dieser Gruppe gehören Kinder und Jugendliche
mit Übergewicht, einer angeborenen oder erworbenen Immundefizienz oder relevanter Immunsuppression, einem angeborenen zyanotischen Herzfehler, einer anderweitigen schweren Herzinsuffizienz oder einer schweren pulmonalen Hypertonie. Weiterhin geimpft werden sollten Jugendliche mit chronischen Erkrankungen der Lunge, der Nieren oder im neurologischen oder neuromuskulären Bereich. Tumorerkrankungen, Trismomie 21 und Diabetes hält die STIKO ebenfalls für einen Anlass für schwere COVID-19-Verläufe.
Angehörige sollten geschützt werden
Zusätzlich wird die Impfung Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren empfohlen, in deren Umfeld sich Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hoher Gefährdung für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die selbst nicht geimpft werden können oder bei denen der begründete Verdacht auf einen nicht ausreichenden Schutz nach Impfung besteht. Eine berufliche Indikation aufgrund eines arbeitsbedingt erhöhten Expositionsrisikos besteht für Jugendliche entsprechend den beruflichen Impfindikationsgruppen im Stufenplan. Der Einsatz von Comirnaty bei Kindern und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren ohne Vorerkrankungen wird derzeit nicht allgemein empfohlen, ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz des Kindes oder Jugendlichen, beziehungsweise der Sorgeberechtigten möglich.
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