Stimmung positiv: Regionale Wirtschaft trotzt Widerständen


Grafik: IHK
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Region. Allen aktuellen Widrigkeiten zum Trotz hat sich das Konjunkturklima im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg nur geringfügig abgeschwächt. Dies zeigt der erste gemeinsame Konjunkturbericht der Industrie- und Handelskammern Braunschweig und Lüneburg-Wolfsburg für das vierte Quartal 2018. Das teilt die IHK Braunschweig mit.


Demnach gab der Konjunkturklimaindikator zwar um drei Punkte nach - mit einem Stand von 118 liegt er aber immer noch acht Punkte über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Nach wie vor ist die klare Mehrheit der regionalen Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden. 41 Prozent der Betriebe beurteilen ihre Geschäftslage als gut, etwas mehr als die Hälfte sieht sie als befriedigend an. Lediglich 7 Prozent bewerten ihre Situation als schlecht. Ähnliche Relationen waren auch im Vorquartal zu verzeichnen. Negativ beeinflusst wurde der Klimaindikator somit nicht durch die aktuellen Lagebewertungen der Unternehmen, sondern allein durch die Geschäftserwartungen, die sich zum Jahreswechsel merklich eingetrübt haben.

"Das internationale Umfeld bereitet erhebliche Sorgen"


„Die regionale Wirtschaft zeigt sich weiterhin kraftvoll und widerstandsfähig. Dabei wirken derzeit zahlreiche ungünstige Umstände auf sie ein. Insbesondere das internationale Umfeld bereitet erhebliche Sorgen. Die allgemeine weltwirtschaftliche Abkühlung, der zunehmende Protektionismus, die weiter um sich greifenden Handelskonflikte, diverse Embargomaßnah-men, der chaotisch anmutende Brexit und die instabile Verfassung der Europäischen Union beunruhigen vor allem die Exportwirtschaft“, sagt Dr. Bernd Meier, Hauptgeschäftsführer der IHK Braunschweig, und ergänzt: „Die rückläufigen Geschäftserwartungen lassen befürchten, dass die Unternehmen diese Belastungen künftig nicht mehr so einfach wegstecken werden.“

"Es sind noch zahlreiche Hausaufgaben zu erledigen"


Auch Michael Zeinert, Hauptgeschäftsführer der IHK Lüneburg-Wolfsburg, rechnet damit, dass der derzeit noch flotte Konjunkturzug im angebrochenen Jahr an Fahrt verlieren wird: „Auf Dauer wird sich die regionale Wirtschaft all den negativen Einflüssen auf das Auslandsgeschäft kaum entziehen können, zumal hausgemachte Belastungen hinzukommen. Vor allem der zunehmende Fachkräftemangel, aktuell aber auch steigende Energie- und Rohstoffkosten sowie die bekannten Infrastrukturdefizite bremsen das Wachstum. Es sind also noch zahlreiche Hausaufgaben zu erledigen, damit die Unternehmen im Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg ihre Dynamik auch künftig so entfalten können, wie dies momentan noch der Fall ist.“

Am besten läuft die Konjunktur aktuell im Dienstleistungssektor und in der Industrie. Klimaindikator und Geschäftslage reichen zwar nicht mehr an die Rekordwerte des letztenbeziehungsweise vorletzten Jahres heran, dennoch bleibt die Stimmung in diesen Wirtschaftszweigen weitgehend freundlich. Mit einem gewissen Abstand folgen der Großhandel und schließlich der Einzelhandel. Doch auch in diesen beiden Branchen bewertet eine knappe Mehrheit der Unternehmen die geschäftliche Lage noch als positiv. In Relation zum Vorquartal hat sich die Geschäftslage lediglich im Einzelhandel nennenswert verschlechtert. Bei den Geschäftserwartungen fällt der Vorquartalsvergleich hingegen über alle betrachten Branchen hinweg negativ aus.

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