Region. Im Tarifkonflikt zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und den Arbeitgebern der Geld- und Wert-Branche haben sich am Mittwoch bundesweit rund 3.000 Beschäftigten an ganztägigen Warnstreiks beteiligt. Wie die Gewerkschaft mitteilt, gehen die Streiks am Donnerstag und Freitag weiter.
Aktualisiert: Im Bezug auf die laufende Tarifauseinandersetzung in der Geld- und Wert-Branche ruft ver.di auch am Freitag zu Arbeitsniederlegungen auf. Dies teilte ver.di-Landesfachbereichsleiterin Ute Gottschaar mit. "Am heutigen zweiten Streiktag haben sich noch einmal mehr Kolleginnen und Kollegen beteiligt: 350 Beschäftigte waren im Ausstand. Sie sind auch weiterhin entschlossen, den Druck auf die Arbeitgeber hoch zu halten. Weil noch immer keine Einigung mit dem Arbeitgeber erreicht wurde, ruft ver.di auch für den morgigen Freitag zu Warnstreiks in der Branche auf", so Gottschar am Donnerstag.
In Niedersachsen und Bremen hätten sich mehr als 300 Beschäftigte an den Streiks beteiligt – davon nahmen etwa 200 an der zentralen Streikkundgebung in Hannover teil. „Das war ein starkes Signal an die Arbeitgeber, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen", sagte ver.di-Landesfachbereichsleiterin Ute Gottschaar. Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Branche, die die Bargeldversorgung von Banken und Geschäften sicherstellt, werden am Donnerstag und Freitag in Berlin fortgesetzt. Parallel ruft ver.di auch für Donnerstag zu Warnstreiks auf. Es sei erneut mit Einschränkungen im Bargeldverkehr zu rechnen.
ver.di fordert für die rund 11.000 Beschäftigten der Branche eine Erhöhung des Stundenlohns um 1,50 Euro pro Jahr, beziehungsweise eine Gehaltserhöhung um 250 Euro pro Monat, sowie die Angleichung der Gehälter in den neuen Bundesländern bei einer Laufzeit von zwei Jahren. Außerdem soll erneut eine Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages für die gesamte Branche erreicht werden. Durch eine Annahme der bisherigen Angebote der Arbeitgeberseite würden sich die Verdienstunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern noch vergrößern, kritisierte Gottschaar. „Wir haben uns in den Verhandlungen kompromissbereit gezeigt, aber solche Vorschläge sind nicht kompromissfähig."
Hohe körperliche und psychische Belastung
Die Gehälter für die Geldzähler und Geldtransportfahrer, die bewaffnet sind und einer hohen körperlichen und psychischen Belastung ausgesetzt seien, liegen im Osten bei 1.800 bis 2.400 Euro und im Westen bei 2.200 bis 2.900 Euro brutto pro Monat. Die Beschäftigten der Branche lebten in der Regel in Ballungsgebieten mit hohen Mieten und Lebenshaltungskosten. Die Gewinne der Unternehmen der Geld- und Wert-Branche seien in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.
Lesen Sie auch:
https://regionalbraunschweig.de/geldtransporte-streik-banken-und-geschaefte-ohne-frisches-bargeld/
mehr News aus der Region