Berlin. Ähnlich wie bei der Grippe drohen demnächst wohl auch bei anderen Infektionskrankheiten wie Scharlach oder Ringelröteln Nachholwellen, die ältere Kinder treffen und damit gefährlicher sind. Das geht aus dem jüngsten Arztreport der Krankenkasse Barmer hervor, über den das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet.
Hatten sich vor der Pandemie im Jahr 2019 noch 235.000 Kinder mit Scharlach infiziert, sank die Zahl 2021 dem Report zufolge auf nur noch knapp 25.000. Das entspricht einem Rückgang von gut 90 Prozent. Bei Ringelröteln gingen die Infektionszahlen um 81 Prozent zurück, bei Windpocken um 64 Prozent. "Es deutet sich bereits jetzt ein intensiver Nachholeffekt bei den nun älteren Schulkindern an", sagte Barmer-Chef Christoph Straub dem RND. "Kinder sind die großen Verlierer der Corona-Pandemie", so Straub. Sie litten unter vielen Entbehrungen und trügen heute die Konsequenzen für ihre Gesundheit. Eine drohende Scharlach-Welle bei Schulkindern sei nur ein Beispiel von vielen Infektionskrankheiten. "Um solche negativen Effekte für die Zukunft zu vermeiden, müssen wir die richtigen Lehren aus der Pandemie ziehen", forderte der Kassenchef. Nötig seien schon jetzt "evidenzbasierte Konzepte mit Augenmaß", die im Falle einer Pandemie als eine Art Blaupause vorlägen, so der Kassenchef.
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