Einem Bericht des ORF mit Verweis auf das Fachmagazin "PLOS One" zufolge, würden sich fast überall in der Umwelt kleine Plastikteilchen befinden. Diese bilden eine Schleimschicht, in der sich Mikroorganismen wie Viren und Bakterien befinden. Diese sogenannte Plastisphäre ermöglicht es den Krankheitserregern, die Abwasserreinigung zu überstehen. "Viren und Bakterien gelangen somit ins gereinigte Abwasser", so die Autorinnen der Studie.
Eine Studie der "Norwegischen Universität für Biowissenschaften", geleitet von Mikrobiologin Ingun Lund Witsø, soll nun herausgefunden haben, dass Krankheitserreger wie Noroviren, Adenoviren und das Darmbakterium Escherichia coli auf Mikroplastik überleben. Im Labor konnte das Team auch Bakterien wie Klebsiella pneumoniae und Acinetobacter spp. im gereinigten Abwasser nachweisen. Weiter legt der ORF dar, dass der Biofilm auf den Plastikteilchen die Krankheitserreger vor der Abwasserreinigung zukünftig schützen werde.
US-Forscher entdecken tausende neue Virenarten im Abwasser
Gänzlich neu ist die Theorie zum durchgeführten Experiment nicht. Schon vor mehr als zehn Jahren, im Jahr 2013, konnten Wissenschaftler in Abwasserproben rund 43.000 unbekannte Virenarten identifizieren. Gemäß einer Studie unter der Leitung von Paul G. Cantalupo von der University of Pittsburgh, veröffentlicht im Fachmagazin „mBio“, zeige dies die immense Vielfalt und Komplexität des Viren-Universums. Bis dato wären lediglich etwa 3000 verschiedene Viren bekannt gewesen.