Köln. Im Jahr 2021 hat Deutschland netto 21,4 Milliarden Euro mehr in den EU-Haushalt eingezahlt, als es erhalten hat - beinahe doppelt so viel wie der zweitgrößte Zahler Frankreich. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Demnach haben 2021 zehn Staaten mehr in den EU-Haushalt eingezahlt, als sie daraus erhalten haben. 17 Staaten waren Nettoempfänger. Der deutsche Nettobetrag ist dabei von 2020 auf 2021 um 5,9 Milliarden Euro stark gewachsen. Dieser Anstieg dürfte auch auf den Brexit zurückzuführen sein, so das IW. Es folgen Frankreich mit 10,9 Milliarden Euro und die Niederlande mit knapp 4,1 Milliarden Euro.
Die Top 5 werden durch Schweden (2,5 Milliarden Euro) und Dänemark (circa 1,5 Milliarden Euro) komplettiert. Bei den Nettoempfängern liegt Polen mit 12,9 Milliarden Euro vorne, vor Griechenland mit 4,7 Milliarden Euro und Ungarn mit 4,3 Milliarden Euro. Die weiteren Plätze belegen Rumänien (4,2 Milliarden Euro) und Spanien (3,5 Milliarden Euro). Betrachtet man die Nettopositionen relativ zum Bruttonationaleinkommen (BNE), so verschiebt sich das Bild etwas.
Größter Nettozahler bleibt auch in dieser Betrachtung Deutschland, das 0,58 Prozent des BNE abtritt. Es folgen die Niederlande mit 0,48 Prozent, Schweden mit 0,46 Prozent sowie Frankreich und Dänemark mit jeweils 0,43 Prozent. Bei den Nettoempfängern liegt Kroatien mit 3,08 Prozent des BNE an der Spitze, vor Litauen und Ungarn mit 3,05 bzw. 2,89 Prozent. Auf den nächsten Plätzen liegen Bulgarien (2,84 Prozent) und Lettland (2,76 Prozent).
Anders als früher veröffentlicht die Europäische Kommission die Nettopositionen nicht mehr selbst.
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