Berlin. Rund die Hälfte der Studenten in Deutschland bleibt im Studium in der näheren Umgebung. Zwischen dem Ort, an dem die Hochschulzugangsberechtigung erworben wurde, und der Hochschule lägen oft weniger als 50 Kilometer, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE).
Zwei Drittel der Studenten studieren demnach in einer Entfernung von weniger als 100 Kilometer vom Heimatort. Jeder fünfte Studierende muss vom Hochschul- zum Heimatort mehr als 200 Kilometer reisen.
Die meisten Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften weisen ein regional geprägtes Einzugsgebiet auf. Einige Hochschulen, insbesondere Hochschulen mit Fokus auf Fernstudiengänge, gewinnen ihre Studierenden aber nahezu gleichmäßig aus dem gesamten Bundesgebiet.
Große Unterschiede zeigen sich laut Studie zudem zwischen den Studienfächern: Psychologie- und Medizin-Studierende absolvieren ihr Studium häufig etwas weiter entfernt von ihrer Heimat. Heimatnäher studieren besonders viele Personen in den Fächern Maschinenbau oder Informatik.
"Die hohe Zahl der Personen in Deutschland, die aktuell heimatnah studieren, hat sicher viele Gründe, zum einen etwa auch die gestiegenen Energie- oder Wohnkosten", sagte Studienleiter Marc Hüsch. Die Entwicklung decke sich mit Ergebnissen aus dem Hochschulranking des CHE. "Auch hier verzeichnen wir einen wachsenden Anteil an Studierenden von aktuell 28 Prozent, der noch bei den Eltern wohnt."
Grundlage der Analyse sind Daten des Statistischen Bundesamtes. Der Datensatz enthält Angaben zur Anzahl der Studierenden im Wintersemester 2022/23 an den einzelnen Hochschulen in Deutschland, aufgeschlüsselt nach dem Kreis bzw. der kreisfreien Stadt oder Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung (HZB) sowie zum Geschlecht und ausgewählten Studienfächern.
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