Leipzig. Viele Patienten werden aus Krankenhaus-Notaufnahmen wieder nach Hause geschickt. Das ist das Ergebnis einer am Universitätsklinikum Leipzig durchgeführten Studie.
Demnach wurden in 2019, also vor der Pandemie, 48 Prozent der Notaufnahme-Patienten durch einen Rettungs- oder Notarztdienst eingewiesen, in fast 30 Prozent der Fälle konnten sie nach einer Abklärung wieder gehen. Rund 8 Prozent der Notaufnahme-Patienten wurden von einem Arzt eingewiesen, hier gingen rund 60 Prozent nach kurzer Zeit wieder nach Hause. Und rund 45 Prozent kamen "aus eigener Kraft" in die Notaufnahme, wie es in der Studie heißt, 84 Prozent wurden kurz danach wieder weggeschickt. Ein Grund für die auch relativ schlechte Rate der Ärzte sei die häufig fehlende Ausstattungen in den Praxen, wenn zum Beispiel Röntgen- oder Ultraschall-Untersuchungen nicht durchgeführt werden könnten.
"Die Einweisung in die ZNA dient dann meist der Ausschlussdiagnostik und hat nicht das Ziel der stationären Aufnahme", sagte Studienleiter André Gries. Die Überlastung der Notaufnahme liegt in seinen Augen vor allem an der räumlichen und personellen Ausstattung: "Wir benötigen eine entsprechende Finanzierung bzw. eine Verschiebung der finanziellen Mittel. Wenn wir die Notfallversorgung neu denken und zum Beispiel den Vorschlag des Sachverständigenrats 2018 aufgreifen würden, sogenannte Notfall-Zentren zu entwickeln, dann könnte man die Notaufnahmen auch so ausstatten, dass sie alle akuten Patienten adäquat behandeln können - unabhängig davon, ob sie anschließend wieder nach Hause gehen oder nicht."
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