Tag des offenen Denkmals: Drei besondere Orte in der Region gehen Online

Aufgrund der Corona-Situation werde es viele Online-Angebote zum Tag des offenen Denkmals geben. Den Fokus legte das Landesamt für Denkmalpflege auf drei Objekte in Braunschweig und Königslutter.

Der Kaiserdom in Königslutter ist eines der drei Objekte, das am digitalen Tag des Denkmals im Fokus steht.
Der Kaiserdom in Königslutter ist eines der drei Objekte, das am digitalen Tag des Denkmals im Fokus steht. | Foto: Eva Sorembik

Braunschweig / Helmstedt. Die Aktivitäten zum Tag des offenen Denkmals am 13. September finden auch in Niedersachsen digital statt: Im Mittelpunkt stehen dieses Jahr mit dem Kaiserdom Königslutter, dem Kloster St. Marienberg und der Kapelle des Marienstifts drei besondere Objekte des kulturellen Erbes in der Umgebung von Helmstedt und Braunschweig. Hierüber informiert das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege (NLD) in einer Pressemitteilung.


Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bundesweit koordiniert. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzähligen Veranstalterinnen und Veranstaltern – von Denkmaleigentümerinnen und -eigentümern über Vereine und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegerinnen und -pflegern.

Coronabedingt findet der Tag des offenen Denkmals 2020 digital statt. Auch die traditionelle Eröffnungsveranstaltung des Landes Niedersachsen wird virtuell abgehalten. Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege, das den Festakt seit Ende der 1990er-Jahre in den verschiedenen Kommunen und Kreisen des Bundeslands organisiert, möchte dieses Mal sein Engagement und den Reichtum des kulturellen Erbes im Südosten, in der Region um Braunschweig und Helmstedt ins Scheinwerferlicht stellen. Dort wird seit 2019 mit dem Forschungsmuseum Schöningen ein wichtiger neuer Standort des NLD rund um Grabung und Fundstelle der weltberühmten Schöninger Speere betrieben, die mit ihrem Alter von 300.000 Jahren das Bild der Archäologie von unseren Vorfahren revolutioniert haben.

Doch die Gegend um den Elm hat weit mehr zu bieten – von neolithischen Großsteingräbern wie in Groß Steinum oder den Lübbensteinen über die mittelalterliche Elmsburg bis hin zur früheren innerdeutschen Grenze in Hötensleben. Im Vordergrund der diesjährigen niedersächsischen Eröffnung am 13. September stehen aber herausragende denkmalgeschützte Sakralbauten der Region, die bis heute einen lebendigen Umgang mit dem Erbe repräsentieren.

Das Kloster St. Marienberg


Im 1176 gegründeten Kloster St. Marienberg in Helmstedt wurde das geistliche Leben vor 30 Jahren wiederbelebt. Ein kleiner evangelisch-lutherischer Konvent um die Domina Mechtild von Veltheim engagiert sich im sozialen und mildtätigen Bereich und stellt den Erhalt und die Zugänglichkeit der vielfältigen Kunstschätze und des denkmalgeschützten Ensembles sicher. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Paramentenwerkstatt der von Veltheim Stiftung, in der nicht nur liturgische Gewänder, sondern auch moderne Stick- und Webarbeiten gefertigt werden, und die mit ihrer 150-jährigen Geschichte weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus renommiert ist.

Marienstift in Braunschweig


Die evangelisch-lutherische Diakonissenanstalt Marienstift in Braunschweig begeht 2020 das 150. Jubiläum ihrer Gründung. Unter dem Dach der Evangelischen Stiftung Neuerkerode besteht die Einrichtung heute aus einem Krankenhaus, einem Altenpflegeheim und einer Ausbildungsstätte. Anlässlich des runden Geburtstags soll die denkmalgeschützte Friedenskapelle, errichtet 1903, umfassend saniert und zum »Zentrum Würde« ausgebaut werden – einem Ort, an dem das Thema Würde von allen Menschen und Institutionen völlig unabhängig von Religion, Herkunft, Hautfarbe, Alter oder gesundheitlicher Verfassung besprochen werden kann.

Der Kaiserdom in Königslutter


Der Kaiserdom in Königslutter – mit dem Grab Kaiser Lothars III. und seiner Gemahlin Richenza – zählt zu den wichtigsten Kulturdenkmälern der Romanik in Deutschland und war der erste Großgewölbebau nördlich des Harzes. Vor zehn Jahren wurden umfangreiche Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen. Das ebenso wie das Kloster St. Marienberg von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz betreute Bauwerk erstrahlt seitdem außen wie innen in neuem Glanz. Die wertvollen Malereien des 19. Jahrhunderts sind wieder vollständig und in ihrer ursprünglichen Farbenpracht zu erleben. Die Kirche ist heute ein Magnet für Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt und mit Veranstaltungen und Ausstellungen ein Zentrum kulturellen Lebens in der Region.

Geschichtsstunde im Internet


Anstatt das denkmalinteressierte Publikum wie üblich vor Ort zu empfangen, begrüßen die Einrichtungen ihre Gäste 2020 im Internet per Video über den Denkmalatlas Niedersachsen, bei Twitter und Instagram unter den Hashtags #Tagdesoffenendenkmals oder #DenkmaleEntdecken und die Online-Kanäle der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, geben Einblicke hinter die Kulissen und erläutern die Geschichte ebenso wie die heutige Nutzung der Objekte.


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