Hannover/Wolfsburg. Die Tarifkommissionen der Volkswagen AG und der IG Metall haben heute in Hannover die Tarifverhandlungen fortgeführt. So heißt es in einer Pressemitteilung des Konzerns.
„In der heutigen Sitzung haben wir der IG Metall unsere Lösungsvorschläge für eine Tarifeinigung unterbreitet. Unser Angebot beinhaltet eine Entgelterhöhung in zwei Stufen, beginnend ab Mai 2018 mit 3,5 Prozent, gefolgt von einem weiteren Schritt um 2,0 Prozent bei einer Gesamtlaufzeit von 30 Monaten. Darüber hinaus haben wir der IG Metall vorgeschlagen, die betriebliche Altersvorsorge spürbar zu verbessern", sagte Martin Rosik, Verhandlungsführer von Volkswagen und Leiter Personal der Marke Volkswagen, nach dem Treffen.
Rosik betonte: „Wir haben der IG Metall erneut angeboten, gemeinsam und konstruktiv eine Lösung zu erarbeiten. Zugleich haben wir untermauert: Volkswagen braucht einen Tarifabschluss mit Augenmaß. Es geht um Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung von Volkswagen." Als Beispiel zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Volkswagen nannte Rosik Verbesserungen bei der Arbeitszeitflexibilität. Als ein Instrument nannte er eine Quote, um die Arbeitszeit im Einvernehmen mit dem Beschäftigten und gegen entsprechende Vergütung auf bis zu 40 Stunden pro Woche ausweiten zu können. Rosik: „Das bietet Beschäftigten die Möglichkeit, zusätzliches Einkommen zu erzielen. Das Unternehmen wiederum kann beweglicher agieren und Know-how in besonderen Engpassbereichen besser nutzen."
Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens achten
Mit Blick auf die betriebliche Altersvorsorge sagte Rosik: „Wir haben eine klare Verbesserung angeboten. Es geht also nicht um das Ob, sondern um das Wie. Unser Vorschlag ist sehr vorteilhaft für unsere Beschäftigten und führt zu einer sehr attraktiven Rentenzahlung", stellte Rosik in Aussicht. „Wir müssen aber auch auf die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens achten. Deshalb haben wir der IG Metall vorgeschlagen, dass Silvester und Heiligabend wie in der Metallindustrie künftig auch bei Volkswagen je zur Hälfte arbeitsfrei sind und Beschäftigte für die andere Hälfte je einen halben Tag Zeitausgleich einbringen."
Große Bedeutung schreibt Volkswagen einer fundierten Berufsausbildung zu. Rosik: „Volkswagen steht für erstklassige Berufsausbildung. Angesichts von Digitalisierung und Elektromobilität wollen wir den Anteil zukunftsgerichteter Berufe weiter deutlich erhöhen. Die Welt verändert sich aber so schnell, dass wir möglichst jährlich überprüfen wollen, ob unsere Ausbildung in Quantität und Ausrichtung optimal auf die Erfordernisse ausgerichtet ist. Das wollen wir mit der Arbeitnehmerseite besprechen." Rosik betonte erneut: „Uns geht es um zukunftsfeste Arbeitsplätze bei Volkswagen. Voraussetzung dafür sind Wettbewerbsfähigkeit und Kostendisziplin. Nur dann können wir in die Zukunft von Volkswagen investieren." Volkswagen richtet sich mit seiner Strategie „Transform 2025+" auf die Mobilität der Zukunft aus. Grundlegende Voraussetzung für den Erfolg dieser Strategie ist die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.
Haustarifvertrag gilt für rund 120.000 Beschäftigte
Der Haustarifvertrag der Volkswagen AG gilt für rund 120.000 Beschäftigte der Werke in Wolfsburg, Braunschweig, Hannover, Salzgitter, Emden und Kassel sowie der Volkswagen Financial Services AG. Die aktuellen Entgelttarifverträge haben eine Laufzeit bis Ende Januar.
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