Berlin. Die "Tatort"-Schauspielerin Maria Furtwängler hat für mehr Gespräche über häusliche Gewalt und mögliche Zusammenhänge zu Männlichkeitsbildern geworben. "Was ich mir wünschen würde ist, dass sich mehr Männer angesprochen fühlen", sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Samstagausgaben).
Nicht nur seien die Täter oft im Dunkeln, auch die Männer, die so etwas nie tun würden, meldeten sich oft nicht zu Wort. "Sie könnten schließlich auch mit ihren Kumpels sprechen, wenn es einen Verdacht gibt, und Haltung zeigen, dass sie Gewalt gegen Frauen nicht akzeptieren. Es geht auch um ein Nachdenken über Männlichkeit", führte die Schauspielerin aus.
"Warum ist unsere Vorstellung von Männlichkeit so eng mit Dominanz und Kontrolle verbunden? Und warum fühlen sich Männer so schnell in ihrer Männlichkeit erschüttert? Ich frage mich, wie unsere Gesellschaft, unser Zusammenleben auf diesem Planeten aussehen würde, wenn Männlichkeit nicht mehr so automatisch mit Machtausübung und Dominanz Hand in Hand geht", sagte sie.
Furtwängler ist am Sonntag, 11. Februar, das letzte Mal gemeinsam mit Florence Kasumba im Göttingen-"Tatort" zu sehen. Danach wird die von ihr dargestellte Kommissarin Lindholm wieder aus Hannover ermitteln, Kasumba ist dann nicht mehr dabei. Der letzte Fall aus Göttingen soll auch häusliche Gewalt zum Thema haben.
In dem Fall werde sehr bewusst erzählt, wie Kommissarin Charlotte Lindholm die Vermutung habe, eine Frau sei Opfer von häuslicher Gewalt geworden und das auch anspreche. "Gleichzeitig darf man eine Frau, die so etwas erlebt hat, nicht überrumpeln oder versuchen, sie zu etwas zu zwingen, was sie in dem Moment noch nicht kann oder will", meint Furtwängler. "Man muss den Prozess der Betroffenen respektieren."
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