Teilzeitquote bei Lehrkräften steigt auf neuen Höchststand

Im Schuljahr 2023/2024 ist die Teilzeitquote bei Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland auf einen neuen Höchststand gestiegen.

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Klassenraum in einer Schule (Archiv)
Klassenraum in einer Schule (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Wiesbaden. Im Schuljahr 2023/2024 ist die Teilzeitquote bei Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland auf einen neuen Höchststand gestiegen. Insgesamt waren rund 739.500 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen tätig - davon 43,1 Prozent in Teilzeit, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte. Damit war die Teilzeitquote bei Lehrkräften etwas höher als im Schuljahr zuvor (42,3 Prozent).


Besonders Frauen reduzieren häufig ihre Arbeitszeit. Im Schuljahr 2023/2024 war die Teilzeitquote bei Lehrerinnen (50,7 Prozent) mehr als doppelt so hoch wie bei Lehrern (22,6 Prozent).

Im Vergleich zu anderen abhängig Beschäftigten ist die Teilzeitquote bei Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen mit 43,1 Prozent überdurchschnittlich hoch. So arbeiteten im Jahr 2023 über alle Wirtschaftsbereiche hinweg 30,9 Prozent der abhängig Beschäftigten in Teilzeit. Ein Grund für die höhere Teilzeitquote von Lehrern ist der vergleichsweise hohe Frauenanteil. Während Frauen im Schuljahr 2023/2024 fast drei Viertel (73,1 Prozent) des Lehrpersonals an allgemeinbildenden Schulen ausmachten, stellten sie knapp die Hälfte (48,1 Prozent) der abhängig Beschäftigten aller Wirtschaftsbereiche im Jahr 2023.

Im Hinblick auf den Anteil der Teilzeitkräfte unter den Lehrern zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Während in Hamburg (55,0 Prozent), Bremen (52,2 Prozent) und Baden-Württemberg (50,1 Prozent) im Schuljahr 2023/2024 mehr als die Hälfte des Lehrpersonals an allgemeinbildenden Schulen einer Teilzeitbeschäftigung nachging, traf dies nur auf knapp jede vierte Lehrkraft in Thüringen (23,0 Prozent) und Sachsen-Anhalt (23,1 Prozent) zu.

Wichtig zur Einschätzung des künftigen Bedarfs an neuen Lehrkräften ist die Altersstruktur innerhalb der Berufsgruppe. Gut ein Viertel (25,4 Prozent) der Lehrkräfte im Schuljahr 2023/2024 war zwischen 50 und 59 Jahre alt, weitere 10,3 Prozent waren 60 Jahre und älter. Mehr als jede dritte Lehrkraft (35,7 Prozent) war demnach 50 Jahre und älter. Im Vergleich dazu fällt der Anteil der jüngeren Lehrkräfte geringer aus. Die unter 35-Jährigen machten gut ein Fünftel (20,8 Prozent) des Lehrpersonals an allgemeinbildenden Schulen aus.

Auch hinsichtlich der Altersstruktur bestehen große Unterschiede zwischen den Bundesländern. In Sachsen-Anhalt war mehr als die Hälfte (54,0 Prozent) der Lehrkräfte 50 Jahre und älter, in Thüringen 50,0 Prozent. Am niedrigsten war der Anteil dieser Altersgruppe im Saarland (28,4 Prozent) und in Bremen (30,1 Prozent).

Betrachtet wurden nur die vollzeit- und teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte, stundenweise Beschäftigte werden nicht berücksichtigt. Die Teilzeitquote sowie der Frauenanteil über alle Wirtschaftsbereiche hinweg stammen aus den Ergebnissen des Mikrozensus 2023.