Bonn. Die Deutsche Telekom soll die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland im kommenden Jahr vor Drohnen schützen. Die Polizei Berlin hat sich bei der Vergabe des Auftrags für die Telekom-Tochter "T-Systems on site services" entschieden, wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf die Telekom meldet.
Der Vertrag sei bereits unterschrieben. Angaben darüber, wie das System zum Schutz der Spiele und Fans aussehen soll, wollten weder die Telekom noch die Berliner Polizei machen. In einer "Ex-ante-Transparenzbekanntmachung" auf Grundlage einer EU-Richtlinie beschreibt die Polizei jedoch den Einsatz: "Im Rahmen der Uefa Euro 2024 ist zum Schutz von Veranstaltungen und zentralen Public-Viewing-Bereichen in Berlin die Abwehr von Bedrohungen aus der Luft durch Unmanned Aircraft Systems (UAS) durch die Polizei Berlin sicherzustellen." Dafür seien verschiedene Gerätschaften durch die Polizei Berlin anzuschaffen.
Das System analysiert mithilfe von Sensoren das Funkspektrum und kann sowohl die Flugbahn von Drohnen als auch den Standort des Piloten ermitteln. Die Sensoren dafür werden an bereits vorhandenen Antennenstandorten in Berlin angebracht. Es werde aber auch eine "teilmobile Komponente" geben. Eine formale Ausschreibung für das System hat es nicht gegeben.
Zur Begründung heißt es in der Transparenzbekanntmachung: "Die Firma T-Systems on site services GmbH ist der einzige Vertreiber dieser Technik auf dem europäischen Markt, sodass eine Wettbewerbssituation nicht gegeben ist." Die Vergabe an "T-Systems on site services" ist mit etwas über zwei Millionen Euro beziffert. Die Telekom hat ihr System bereits mehrfach getestet und sowohl der Deutschen Flugsicherung (DFS) als auch der Berliner Polizei vorgeführt. Bei einem Test im ersten Halbjahr 2020 im Berliner Regierungsbezirk rund um den Reichstag hat das System den Angaben zufolge mehr als 5.500 Drohnenflüge festgestellt, für die es keine Genehmigung gab.
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