Testessen: Ein gastronomisches Highlight der Region

von Marc Angerstein


Vielleicht noch ein Geheimtipp, aber bei der Qualität und dem Preis-Leistungsverhältnis bestimmt nicht mehr lange... Fotos: Marc Angerstein
Vielleicht noch ein Geheimtipp, aber bei der Qualität und dem Preis-Leistungsverhältnis bestimmt nicht mehr lange... Fotos: Marc Angerstein | Foto: Marc Angerstein



Gifhorn. Der in Gifhorn bekannte Cappu-Wirt Fatih Kilic wagte Anfang Februar den Sprung ins Restaurant-Business und eröffnete mit dem ehemaligen Ritz-Carlton-Koch Paul Scheliga eine durchaus als "gehoben" zu bezeichnende Gastronomie im Speicherhof am Steinweg. In dieser beschaulich wirkenden Sackgasse wird in modernstem Ambiente mit Außenbestuhlung im Grünen, Erstklassiges geboten. Das "Speicherhöfchen" hatte Besuch von unseren regionalKulinarisch.de-Testessern. 


Foto: Marc Angerstein

Wein, Bier, Restaurant. In dieser Reihenfolge positioniert sich diese (Noch-)Geheimtipp-Gastronomie. Und tatsächlich stehen mehr Weine als Gerichte auf der Karte. Vielleicht frei nach dem Motto "Erlesener Wein lockt Gäste rein", denn beim Bier ist die Auswahl eher bescheiden: Es gibt Gilde-Pils (0,3 für 2,40 Euro) in zwei Größen, Gilde-Radler naturtrüb, Gilde alkoholfrei und zwei Größen von Alster-Biermischungen.

Kleiner Hunger - großer Hunger?


Dabei müssen die Getränke in keinster Weise im Vordergrund stehen, der Gast merkt sofort, dass in der Küche jemand sein Handwerk beherrscht. Die kleine feine Karte besticht durch eine gute Auswahl an regionalen oder nationalen Gerichten, eingeteilt in die Kategorien "Kleiner Hunger" und "Großer Hunger" und unterstreicht den konzeptionellen Gedanken, eigentlich ein Wein- und Bierlokal zu sein, in dem Gäste aber auch (sehr) gut essen können.

Das taten wir dann auch. Aus der Rubrik "Kleiner Hunger" bestellten wir zwei Gerichte hintereinander. Der Service sehr freundlich, unaufdringlich verbindlich und sehr aufmerksam. In der Weinberatung kompetent, was zwei kurze Nachfragen unsererseits belegten. Die Flasche 2016 Grüner Veltliner vom österreichischem Winzer Stefan Bauer ließen wir uns für 32,00 Euro schmecken.


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Zum Auftakt wurde Feldsalat mit sehr geschmacksintensiven gratiniertem Ziegenkäse, Croutons, Tomaten und Sprossen serviert. Der Preis angemessen: 9,50 Euro.


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Danach ein Rotebeete-Carpaccio in einer beeindruckenden Kombination mit Makrele, Meerrettich und Frischkäse. Leicht und wirklich lecker, ein wahres Geschmackserlebnis für 8,50 Euro.


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Ein Wiener Schnitzel, für den großen Hunger mit Zitrone und Kaper, war unser Hauptgang. Dazu wurden sehr gelungene Spinat-Bratkartoffeln gereicht, eine auch eher selten-ungewöhnliche Kreation, aber sehr gelungen und schmackhaft. Sie trieften nicht vor Fett. Gleiches gilt für das Schnitzel vom Kalb. Nicht trocken, auf den Punkt und preislich mit 20,50 Euro vertretbar.


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Pana Cotta mit Beerenkompott in einem stilvollen Wasserglas serviert und mit getrockneter Orange aufwendig dekoriert, bildete den gelungen und nicht zu süßen Abschluss unseres Testessens. 7,50 Euro wurden dafür berechnet.

Diese wirklich stilvolle Gastronomie in der Gifhorner Altstadt zieht immer mehr Gäste an. Unser Testessen fand an einem Freitagabend statt und das Restaurant war gut gefüllt, Reservierungen sind offenbar empfehlenswert. Denn auch wir werden wieder kommen, um guten Wein mit gutem Essen in völlig lockerer und sympathischer Atmosphäre zu genießen. Alles in allem: Sehr empfehlenswert und deshalb von uns mit fünf von fünf Lecker-r bewertet.