Wer jetzt im Supermarkt oder an der Eisdiele steht, merkt schnell: Der Sommergenuss wird 2025 zur Preisfrage.
Ein besonders hoher Anstieg zeige sich derzeit bei Obst, Säften und Reise- sowie Gepäckversicherungen, wie die "Bild" berichtet.
Preissteigerungen überall
- Wohnmobile und Campinganhänger (plus 1,1 Prozent)
- Fleisch (plus 2,1 Prozent)
- Eis (plus 1,3 Prozent)
- Bier (plus 2,8 Prozent)
- Pauschalreisen (plus 2,4 Prozent)
- Sonnenbrillen (plus 3,6 Prozent)
- Übernachtungen (plus 5,1 Prozent)
- Restaurantbesuche (plus 4,3 Prozent)
- Sport- und Freizeitveranstaltungen (plus 3,8 Prozent)
- Reise- und Gepäckversicherung (plus 13,4 Prozent).
Bierpreise steigen – aber erst im Herbst
Zwar bleibt das Feierabendbier im Sommer größtenteils stabil, doch für den kommenden Herbst kündigen mehrere große Brauereien bereits Preiserhöhungen an. Krombacher plant den Schritt zum 1. Oktober, Veltins folgt am 16. Oktober, wie der "Spiegel" berichtet. Ein Kasten Bier könnte dadurch bald etwa einen Euro mehr kosten. Grund für die Preisanpassungen sind unter anderem gestiegene Produktions-, Logistik- und Personalkosten.
Für Verbraucher bedeutet das konkret, dass es sich im Sommer noch zu gewohnten Preisen einkaufen lässt. Dennoch lohnt es sich bereits jetzt, Sonderangebote zu nutzen oder auf Aktionsware zu achten, vor allem wenn der Vorrat für die nächste Gartenparty aufgebaut werden soll.
Fleisch bleibt teuer – das hat globale Gründe
Auch beim Grillen zeigen sich die Folgen internationaler Entwicklungen. Besonders beim Rindfleisch sind die Preise deutlich gestiegen. Der Grund sei, dass es derzeit weltweit einen Mangel an Rindern gebe, wie die Verkaufsseite "Kaufnekuh.de" erklärt. Länder wie Australien und die USA melden deutlich geschrumpfte Tierbestände, was sich auf den Weltmarkt auswirkt – und somit auch auf Deutschland.

Schlachtpreise für Kühe R3 Foto: Datenquelle: 1. FlGDV, BLE/ref. 624 und zust. Landesstellen / Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Zudem legen immer mehr Konsumenten Wert auf Herkunft und Tierwohl. Angebote wie das sogenannte "Crowdbutching" setzen zwar auf Transparenz und Nachhaltigkeit, führen aber ebenfalls zu höheren Preisen. Laut dem "AgriLexikon" würden sich beim Crowdbutching die Konsumenten und Konsumentinnen ein Schlachttier teilen. Wenn alle Anteile verkauft sind, kann das Tier geschlachtet werden. Das Wort >Crowdbutching< kommt aus dem Englischen und steht für die "Crowd", eine Gruppe und "butching", der Schlachtung. Wortwörtlich bedeutet es also Gruppenschlachtung. Durch das Aufteilen des Tieres wird Lebensmittelverschwendung vermieden und ein Bewusstsein für Fleischkonsum geschaffen. Diese Art der Direktvermarktung verbreitet sich immer mehr, da alle beteiligten Akteure davon profitieren. Zum Beispiel durch faire Preise und abgeklärte Haltungsbedingungen.
Eiskugel im Wandel – warum der Sommergenuss so teuer wurde
Die Gründe des steigenden Eispreises sind ebenso vielfältig, so das "ZDFheute". Energie- und Personalkosten sind deutlich gestiegen, ebenso wie die Preise für Zutaten. Besonders drastisch zeigt sich das beim Kakao – hier haben sich die Importpreise zwischen Januar 2024 und Januar 2025 laut Bundesamt mehr als verdoppelt. Die "Union der italienischen Speiseeishersteller" (Uniteis) gibt an, dass pro Kugel rund 30 Prozent der Kosten auf Miete, 30 Prozent auf Löhne, 23 Prozent auf Rohstoffe und 7 Prozent auf Steuern entfallen. Nur rund 10 Prozent blieben dabei als Gewinn – vor Steuern.
Hinzu kommt ein oft übersehener Aspekt: Die Kugeln selbst sind heute deutlich größer. Während sie in den 1960er-Jahren noch etwa die Größe eines Eidotters hatten (25 bis 30 Gramm), sind es heute teils über 100 Gramm – ein Effekt, der auch mit dem wachsenden Einfluss amerikanischer Eiskultur zu tun hat. Zudem gelten heute Mindestlöhne und Tarifverträge, wo früher oft die ganze Familie unbezahlt mitarbeitete. Der Eispreis ist also nicht nur eine Frage der Inflation, sondern auch ein Spiegel gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen.