Tierliebe in Aktion - Wie ein Verein gegen das Leid von Katzen kämpft

In Königslutter kümmert sich ein Verein um herrenlose Katzen und schenkt ihnen die Perspektive auf ein neues Zuhause.

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Baghira ist zehn Monate alt und bereit für ein neues Zuhause.
Baghira ist zehn Monate alt und bereit für ein neues Zuhause. | Foto: Simone Uhde

Königslutter. Auch in unserer Region prägen sie vielerorts das Bild in den Dörfern und Städten - Katzen, die durch die Straßen streifen. Viele von ihnen haben ein schönes Zuhause, in das sie nach ihren Streifzügen zurückkehren können. Doch etliche von ihnen sind vollkommen auf sich allein gestellt, ohne liebevolle Halter und ein kuscheliges Körbchen, in dem sie sich nach ihren Abenteuern ausschlafen können. Genau um solche Streuner kümmert sich der Verein Katzenfreunde Königslutter und Umgebung.



Der Verein schenkt den Tieren mit seinem Engagement nicht nur Fürsorge und Aufmerksamkeit, sondern auch eine echte Perspektive auf ein neues Zuhause. Bereits vor elf Jahren hatte alles mit einem Katzenfreund aus Königslutter begonnen, der sich das Leid herrenloser Hauskatzen in der Nachbarschaft nicht mehr mit ansehen wollte und sich ihrer deshalb kurzerhand selbst angenommen hat. Daraus entstanden ist der heutige Verein. Mittlerweile gibt es nicht nur in Königslutter, sondern auch an weiteren Orten in der Region die sogenannten "Katzenhäuschen" - also Pflegestellen, in denen die Tiere eine erste Zuflucht finden. Neben Königslutter gibt es auch Stellen in Räbke und Gevensleben. Daneben engagieren sich auch viele weitere tierliebe Menschen und stellen den Schützlingen privat ein Zimmer zur Pflege zur Verfügung.

126 Katzen vermittelt


Seit vielen Jahren engagiert sich auch Simone Uhde für die Samtpfoten. Sie ist erste Vorsitzende des Vereins und erklärt im Gespräch mit regionalHeute.de, was passiert, wenn ein neuer Schützling bei den Katzenfreunden aufgenommen wird und wie wichtig die Arbeit des Vereins ist.

Nachdem die Katzen in ihrer Pflegestelle angekommen sind, erfolgt erst einmal eine Grundversorgung mit Futter, Wasser, aber vor allem mit einer ersten Bestandsaufnahme, in welchem Gesundheitszustand das Tier überhaupt ist, erklärt Simone Uhde. Dabei kommen die vielen Erfahrungen zum Einsatz, die die ehrenamtlichen Helfer im Laufe der Jahre gesammelt haben, beispielsweise um verordnete Tabletten zu verabreichen. Tierärztliche Behandlungen würden natürlich trotzdem stattfinden. Ist die Katze gesundheitlich stabil genug, steht einer Vermittlung an tierliebe Menschen nichts mehr im Wege. Allein im Jahr 2024 konnten dank der Hilfe des Vereins 126 Katzen und Kater ein neues Zuhause finden.

Auch Kastrationen sind ein wichtiger Bestandteil der Arbeit


Ein weiteres Augenmerk liegt aber auch auf der Kastration der Schützlinge. In Niedersachsen wurde bereits im Jahr 2023 eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen beschlossen, doch noch immer fluten Jahr für Jahr Massen an Katzenkindern die Tierheime und Tierschutzvereine. Die unkontrollierte Vermehrung von Freigängerkatzen führt zu noch mehr Leid - durch die immer weiter steigende Population können sich nicht zuletzt auch Krankheiten ungehindert ausbreiten. Die Kastration der Tiere ist also ein aktiver Beitrag zum Tierschutz - 85 Tiere in Obhut der Katzenfreunde konnten im vergangenen Jahr kastriert werden.

So können Sie helfen


Die Katzenfreunde Königslutter e.V. sind bei ihrer wertvollen Arbeit allerdings auf Hilfe angewiesen. Das komplette Team arbeitet ehrenamtlich, Unterstützung vom Staat gibt es nicht. Die enormen Kosten für Futter, Tierarzt und alles, was die Katzen sonst noch für eine optimale Versorgung benötigen, können nur dank der Mitgliedsbeiträge der Vereinsmitglieder finanziert werden. Auch Geld- und Sachspenden sind immer willkommen und helfen den Tierschützern, zu helfen. Zusätzlich werden auch immer wieder Pflegestellen gesucht, denn die Kapazitäten der Katzenhäuschen sind begrenzt und besonders in der Kittensaison schnell ausgelastet. Interessierte können sich auf der Homepage des Vereins über dessen Arbeit und die Möglichkeiten, ihn zu unterstützen, informieren.

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