Tod nach Corona-Impfung: Land nennt Zahlen

In der Datenbank der Impfschadensverdachtsmeldungen sind auch die Todesfälle zu finden. Zur Einordnung fragte regionalHeute.de im Gesundheitsministerium nach.

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Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Niedersachsen. Im Rahmen einer Antwort auf eine Anfrage des Helmstedter Landtagsabgeordneten Jozef Rakicky (fraktionslos / Werte-Union), berichtet das Niedersächsische Gesundheitsministerium über die Todesfälle in der Datenbank der Impfschadensverdachtsmeldungen. Demnach sind seit 2015 in Niedersachsen 100 Menschen an den Folgen einer Impfung gestorben, fast alle (96) in den Jahren 2021 und 2022 nach einer Corona-Impfung. Zur Einordnung dieser Zahlen fragte regionalHeute.de im Ministerium nach.



Den Daten des Ministeriums nach verstarb der Großteil (80 Personen) bereits im Jahr 2021, 2022 waren es dann 16 mutmaßliche Todesfälle nach einer Corona-Impfung. Verteilt auf die Impfstoffe, werden 71 Fälle Comirnaty (BioNTech) zugeschrieben, 12 Moderna, 10 AstraZeneca und 3 Janssen. In den Angaben durch die Ärzte seien in einigen Fällen mehrere Impfstoffe angegeben. Für diese Auswertung wurden die Todesfälle jeweils dem zuletzt verabreichten Impfstoff zugeordnet.

Über 6 Millionen Geimpfte


Zum Vergleich: Im Jahr 2021 erhielten knapp 6,2 Millionen Niedersachsen mindestens ihre erste Corona-Impfdosis, 2022 kamen knapp 210.000 hinzu. Insgesamt wurden in den beiden Jahren knapp 19,4 Millionen Corona-Impfungen im Land durchgeführt. 2021 wurden knapp 337.000 Fälle von Corona-Infektionen gemeldet, 2022 waren es gut 3,3 Millionen. In den beiden Jahren zusammen werden knapp 11.000 Todesfälle direkt Corona zugeschrieben oder in unmittelbaren Zusammenhang gebracht (2021: 4.412, 2022: 6.510).

Doch wie sind diese Zahlen zu deuten? Der Landtagsabgeordnete Jozef Rakicky hat hier eine klare Meinung: "96 Todesfälle nach einer Impfung gegen SARS-CoV-2 in nur zwei Jahren (...). Im Verhältnis zu mehreren Millionen Corona-Geimpften in Niedersachsen liegt diese Zahl zwar im Promille-Bereich. Sie ist dennoch zu hoch, um zu behaupten, dass die Corona-Impfung sicher sei."

"Kein Risikosignal"


Das Ministerium selbst will sich dagegen zu der Frage "Wie sicher war und ist die Corona-Impfung?" nicht äußern. Man verweist auf das Paul-Ehrlich-Institut, das regelmäßig Sicherheitsberichte zu den Impfstoffen erstellt. Dort heißt es im letzten Sicherheitsbericht vom Dezember 2024: "Die Melderate von Verdachtsfällen einer Nebenwirkung betrug für alle COVID-19-Impfstoffe zusammen 1,78 Meldungen pro 1.000 Impfdosen, für Verdachtsfälle mit schwerwiegenden Nebenwirkungen 0,32 Meldungen pro 1.000 Impfdosen." Die Auswertung, auch im Vergleich mit internationalen Meldungen in der Nebenwirkungsdatenbank bei der Europäischen Arzneimittelagentur, habe kein Risikosignal ergeben.

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