Tote und Verletzte bei Unfällen: Das sind die Zahlen für 2024

Die Verkehrsunfallstatistik zeigt: Die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzen in Niedersachsen ist auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der statistischen Erhebungen.

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Archivbild | Foto: Rudolf Karliczek

Niedersachsen. Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hat am Montag die Verkehrsunfallstatistik 2024 vorgestellt. Die Polizei Niedersachsen verzeichnete im vergangenen Jahr bei der Gesamtzahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle einen leichten Rückgang um 1,8 Prozent auf insgesamt 209.001 Unfälle. Das berichtet das Innenministerium in einer Pressemitteilung.



Bei Unfällen im Straßenverkehr sind 2024 in Niedersachsen 347 Menschen ums Leben gekommen, rund 18 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Damit liegt die Zahl der Verkehrstoten auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik vor mehr als 70 Jahren. Wie bei den Verkehrstoten ist auch die Zahl der Schwerverletzten gesunken – auf 4.961 (2023: 5.150). Ebenso ist die Zahl der Leichtverletzten – von 36.271 auf 36.083 (-0,5 Prozent) zurückgegangen.

Tempo tötet


Zu hohe Geschwindigkeit war wieder die Hauptursache für Verkehrsunfälle mit Todesopfern. Außerdem waren Vorfahrtsmissachtung, Fehler beim Überholen und Abbiegen sowie zu geringer Abstand zwischen den Fahrzeugen maßgebliche Gründe für Verkehrsunfälle.

2024 starben sechs Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren bei Verkehrsunfällen und somit vier Kinder weniger in dieser Altersgruppe als im Jahr zuvor. Dagegen kamen bei der Gruppe der jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren im Vergleichszeitraum fünf Menschen mehr ums Leben als 2023 – die Zahl der Todesopfer stieg auf 58. Von den tödlich verunglückten jungen Erwachsenen waren 37 Personen mit einem Auto und 15 Personen mit einem motorisierten Zweirad unterwegs. 28, und somit fast die Hälfte, sind bei einem Baumunfall ums Leben gekommen.

Senioren verhältnismäßig oft Opfer


In der Altersgruppe der Senioren (ab 65 Jahren) gab es 126 Todesopfer, das waren 16 Personen weniger als 2023. Damit entspricht der Anteil dieser Personengruppe an den Verkehrstoten insgesamt rund 36 Prozent in Relation zu einem Bevölkerungsanteil von fast 23 Prozent. 2024 waren – ähnlich wie in den Vorjahren – rund 41 Prozent der Todesopfer aus dieser Altersgruppe als Fahrer oder Mitfahrer in einem Auto unterwegs. Fast die Hälfte starb als sogenannte „ungeschützte Verkehrsteilnehmer“ – sie waren also zu Fuß oder mit dem Fahrrad beziehungsweise Pedelec unterwegs.

In der Gruppe der tödlich verunglückten Fußgängerinnen und Fußgänger sind 2024 neun Menschen weniger – und somit 44 Todesopfer – zu verzeichnen. Davon waren 26 im Alter von 65 Jahren und älter sowie vier im Kindesalter von 5 bis 11 Jahren. Im vergangenen Jahr sind mit 49 Personen rund 31 Prozent weniger Fahrradfahrer in Niedersachsen tödlich verunglückt als 2023 (71). Davon waren 38 Seniorinnen und Senioren. Zum Zeitpunkt des tödlichen Unfalls nutzten 30 Menschen ein Pedelec.

Verunglückte Motorradfahrer


Die Anzahl der tödlich verunglückten motorisierten Zweiradfahrenden ist im Jahr 2024 auf dem gleichen Niveau des Vorjahres geblieben. Insgesamt kamen 59 Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Dabei sind in der Klasse der Motorräder mit mehr als 125 ccm mit 48 getöteten Personen drei mehr als 2023 zu verzeichnen.

Auch 2024 haben sich rund zwei Drittel der tödlichen Verkehrsunfälle (insgesamt 256) auf Landstraßen ereignet. Die Anzahl dieser sogenannten Baumunfälle hat sich dabei in Niedersachsen im vergangenen Jahr um rund sieben Prozent auf 3.109 Unfälle reduziert (2023: 3.341). Dagegen ist die Zahl der bei Baumunfällen tödlich verunglückten Personen um mehr als fünf Prozent gestiegen, von 111 im Jahr 2023 auf 117. Die Zahl der schwer und leicht verletzten Personen nahm wiederum ab: In 2024 gab es 601 Schwerverletzte und damit 116 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Leichtverletzten nahm von 1.671 auf 1.591 ab (- 4,8 Prozent).

Im vergangenen Jahr kamen auf den niedersächsischen Autobahnabschnitten 20 Personen ums Leben, das waren 17 Menschen weniger als 2023.

Weniger Tote durch Alkohol


Im Jahr 2024 ist die Zahl der tödlich verunglückten Menschen aufgrund einer Beeinflussung durch Alkohol oder anderer berauschender Mittel von 25 (2023) auf 23 zurückgegangen. Ebenso nahm die Gesamtzahl der von der Polizei registrierten Verkehrsunfälle, bei denen Alkohol oder sonstige berauschende Mittel eine maßgebliche Rolle spielten, ab. Hier verzeichnet Niedersachsen ein Minus von 4,2 Prozent und damit einen Rückgang auf 4.282 Verkehrsunfälle (- 187 Unfälle).

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