Tourismus in der Region - kommen weniger Besucher?

von Robert Braumann


In Braunschweig sind die Besucher-Zahlen gestiegen, generell gibt es aus Sicht der einzelnen Städte keinen Grund zur Sorge. Foto: Robert Braumann
In Braunschweig sind die Besucher-Zahlen gestiegen, generell gibt es aus Sicht der einzelnen Städte keinen Grund zur Sorge. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Region. Das erste Quartal 2016 verlief für den niedersächsischen Tourismus erfolgreich. Nach vorläufigen Angaben des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) erhöhte sich die Zahl der Gästeankünfte in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 6,5 Prozent auf 2,4 Millionen im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres. Für das Braunschweiger Land, welches in etwa den Städten Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter und zumindest teilweise den Landkreisen, Peine, Wolfenbüttel und Helmstedt entspricht, gibt es dagegen auf den ersten Blick weniger gute Nachrichten.

Hier berichtet das Landesamt für Statistik von einem Minus von 6,7 Prozent. Jan-Christoph Ahrens, TourismusRegion Braunschweiger LAND e. V. , sagte, die neusten Zahlen würden offiziell noch nicht bei ihm vorliegen. Man könne aber für die Region Braunschweiger Land einen leichten Rückgang bei den Übernachtungen feststellen. "Dies sind Schwankungen, die wir auch in den vergangenen Jahren beobachtet haben und sich im Laufe des Jahres ausgleichen. Wir sind also für 2016 weiterhin optimistisch und rechnen im Jahresschnitt erneut mit Zuwächsen. Die Schwankungen kommen auch über die variablen Feiertage und Ferien zustande. Dies wird sich auch in den Statistiken Juni bis September zeigen, da wir viel eher Sommerferien haben. " Grund zur Sorge bestünde daher nicht. "Außerdem ist zu bedenken, dass die Statistik noch nicht bereinigt ist und einige Häuser aktuell nicht für touristische Übernachtungen zur Verfügung stehen, da diese als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden (zum Beispiel Jugendgästehaus Wolfenbüttel). Die fehlenden Betten schlagen sich sofort in den absoluten Zahlen nieder. " Für den Sommer gäbe es eine starke Nachfrage an Tagesausflügen und auch das Angebot der Wochenendpauschalreisen werde sehr gut angenommen, so Ahrens weiter.

Braunschweig mit guten Zahlen


Ähnlich positiv sieht es Juliane Meinecke vom Braunschweiger Stadtmarketing:  "Für die Übernachtungen im ersten Quartal 2016 ist in Braunschweig ein Zuwachs um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen, bei den Ankünften beträgt das Plus sogar 11,1 Prozent. Da die Zahlen und damit auch die Auslastungsquote in den ersten Monaten eines Jahres stets geringer sind als in den übrigen Monaten, ist eine geringere Auslastung als im Jahresdurchschnitt für diesen Zeitraum normal. Verglichen mit den Zahlen aus 2015 für Januar bis März sind keine Auffälligkeiten bei der Auslastung festzustellen. Legt man den Quartalsdurchschnitt zugrunde, liegt die Auslastung lediglich 3,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert, was als normale Schwankung betrachtet werden kann – vor dem Hintergrund der erheblich gewachsenen Kapazitäten aber durchaus auch als positive Entwicklung angesehen werden kann."

In Goslar gibt es ebenfalls keinen Grund zur Sorge. Helena Galanakis vom Stadtmarketing gab an, dass man die aktuellsten Zahlen noch nicht vorliegen hätte, aber bisher von einem positiven Trend ausgehen könne. Goslar werde weiterhin sehr gut bei den Besuchern nachgefragt.

Bereinigten Zahlen sprechen andere Sprache


Thorsten Raedlein, Presse- und Öffentlichkeitsarbeitin Stadt Wolfenbüttel, sieht die Entwicklung ebenfalls gelassen: "In Wolfenbüttel macht man sich keine Sorgen aufgrund der Statistik. Unsere bereinigten Zahlen sprechen nämlich eine andere Sprache. Demnach bewegen wir uns im Verhältnis von vorhandenen Betten und Übernachtungen auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Ein Rückgang ist allerdings in der Tat bei den Betten zu verzeichnen. Aber ein Bett, dass nicht zur Verfügung steht, kann halt auch nicht für Übernachtungen genutzt werden. Standen 816 im Jahr 2015 zur Verfügung, sind es aktuell 686 (derzeitiger Wegfall Jugendgästehaus, Wegfall Hotel Antoinette, Wegfall Hotel Kronprinz). Dies muss man beim Beurteilen der „nackten“ Zahlen berücksichtigen.