Trans-Beratung nun auch in Lebenstedt angekommen

"trans* Kinder", Jugendliche und junge Erwachsene bekommen hier Hilfe zu den Themen Geschlechtsidentitäten, Transsexualität und Transistion.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Salzgitter. Am 13. September 2024 findet erstmals in Kooperation mit dem Flöther-Frauen-Forum eine offene Sprechstunde der Trans*Beratung Region Braunschweig (tra*BS) in Salzgitter-Lebenstedt statt. Zukünftig soll das Beratungsangebot jeweils am zweiten Freitag im Monat von 17:30 bis 19:30 Uhr wiederholt werden. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Vereins für sexuelle Emanzipation (VSE e.V.) hervor.



Die Sprechstunde ist offen für alle, die Fragen zum Thema Transsexualität haben. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Es könne aufgrund des Andranges aber möglicherweise zu Wartezeiten kommen. Die Berater informieren und beraten bei Fragen zu Geschlechtsidentitäten, zu Transsexualität und Transistion. "Auch für Personen, die einfach nur reden möchte, haben die Berater ein offenes Ohr", heißt es in der Presseankündigung. Neben der monatlichen Sprechstunde in Salzgitter gibt es Angebote in Braunschweig (wöchentlich) und in Gifhorn und Goslar (ebenfalls monatlich).

Einzige Beratungsstelle


Die Trans*Beratung Region Braunschweig (tra*BS) ist ein 5-jähriges Projekt mit dem Fokus auf Peer-to-Peer-Beratung für "trans* Kinder", Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahren und deren Eltern beziehungsweise anderen Bezugspersonen. Das Projekt wird durch
Aktion Mensch und der Heidehofstiftung finanziert. Die tra*BS ist in Trägerschaft des Vereins für sexuelle Emanzipation e.V. (VSE) und ist die einzige Beratungsstelle für trans* Personen in Norddeutschland mit eigenen Räumen.

Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Verbesserung des Beratungsangebots für junge trans* Menschen und deren Eltern und weiteren Bezugspersonen. Dafür wurde eine professionelle trans* Beratungsstelle in der Jasperallee 85 eingerichtet, in der sowohl eine hauptamtliche Fachkraft eine professionelle Beratung als auch ein Team ehrenamtlicher Berater*innen eine niedrigschwellig Peer-Beratung durchführen.
Die Leiterin der Beratungsstelle, Vera Beiderbeck, sagt: „Aufgrund der besonderen Herausforderungen, mit denen trans* Personen konfrontiert sind, ist ein niedrigschwelliges, verlässliches und gut vernetztes Beratungsangebot wichtig. Der wachsende Beratungsbedarf in der Region kann durch das Projekt nun auch in Salzgitter abgedeckt werden.“

Besondere Herausforderungen


Junge trans* Personen seien mit vielen Herausforderungen und Fragen konfrontiert (unter anderem Coming-Out, Hormonersatztherapie, Genderdysphorie, medizinische Versorgung, Ausgrenzung, sexuelle Gesundheit). Insbesondere in den Bereichen, die den Alltag
junger trans* Menschen erheblich prägen, brauche es Sensibilisierung und Aufklärung, so der Verein. Gleichzeitig sei die Gruppe aufgrund von Diskriminierungserfahrungen und Minoritätenstress häufiger mit psychischen Problemen oder sogar Lebenskrisen konfrontiert. Queere Menschen würden im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung häufiger von seelischen Erkrankungen betroffen sein. Dabei seien Angststörungen, Essstörungen und Suchterkrankungen bei trans* Personen noch einmal häufiger verbreitet. Ebenso würde es einen erhöhten Anteil an Neurodivergenz geben. "Daher bedarf es einer engen Verzahnung mit dem Beratungsangebot und einer professionellen Unterstützung", so der Verein.

Kontakt zur Beratungsstelle ist hier möglich:
www.tra-bs.de
Trans*Beratung Region Braunschweig – tra*BS
Jasperallee 85, 38102 Braunschweig
Projektleitung: Vera Beiderbeck
info@tra-bs.de
Telefon: 0531 / 37959716

Über den VSE


Der VSE ist die Interessenvertretung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans* und intersexuelle Menschen (LSBT*I) in Braunschweig sowie der Region. Er ist Dach für verschiedene Gruppen und Aktivitäten, wie zum Beispiels diverse Jugend- und Selbsthilfegruppen. Mehrere Aktivitäten und Initiativen werden dabei vom VSE selbst unterstützt oder organisiert (unter anderem das Schulaufklärungsprojekt SCHLAU oder das Queer Refugee Projekt). Der VSE ist überregional vor allem durch die Organisation des CSD Braunschweigs – dem Christopher Street Day – und der Trägerschaft über das queere Zentrum Onkel Emma bekannt. Seit 2023 ist der Verein außerdem Träger der Trans*Beratung Region Braunschweig (tra*BS).


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