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Trecker-Demo gestartet: Landwirte auf Kundgebung in Hannover

von Julia Seidel


Auch über die Bundesstraßen sind die Landwirte mit ihren Treckern gefahren. Foto/Video: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Gegen 7:30 Uhr setzte sich am heutigen Dienstag der geplante Trecker-Konvois von Salzgitter Gitter in Richtung Hannover in Gang. Zirka 140 bis 150 Bauern waren mit ihren Treckern aus den Gebieten Salzgitter, Wolfenbüttel und Goslar gekommen, um an der Demo in Hannover teilzunehmen.


Auf Basis einer Kundgebung, die heute in Bonn stattfinden soll, haben sich auch in unserer Region viele Landwirte zu einer losen Vereinigung zusammengefunden, um bei der unterstützenden Veranstaltung in Hannover ein positives Zeichen für die Landwirtschaft zu setzen. Unter dem Motto "Land schaft Verbindung - Wir bitten zu Tisch" wollen die Landwirte die Politik auf ihre Lage aufmerksam machen. "Gerne setzen wir uns mit allen Vertretern und NGOs an einen Tisch, um gemeinsam einen vernünftigen Konsens für alle Beteiligten zu finden", erklärt Arne Köhne, Mitorganisator des Trosses im Bereich Salzgitter, Wolfenbüttel und Goslar.

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"Wir fordern konkret, dass Maßnahmen, wie zum Beispiel die Düngeverordnung umgesetzt werden, aber nicht mit der Brechstange, sondern angepasst an die Betriebe. Außerdem fordern wir, dass das Mercosur-Abkommen,welches ja schon beschlossen ist, im Zweifel abgeändert wird und anders umgesetzt wird. Es geht nicht, dass wir den Regenwald durch das Kaufverhalten der Bürger vernichten, weil wir Billigimporte haben", so Köhne weiter. Durch höhere Auflagen für Tierhaltung und Lebensmittelqualität in Deutschland und Europa werden die Produkte aus heimischer Produktion teuer. Verbraucher würden somit oftmals die billigere Ware bevorzugen, die unter schlechten Bedingungen hergestellt wurden. Hier wollen die Landwirte die Politik wachrütteln.

Mit den Bürgern ins Gespräch kommen


Für den Konvoi von Salzgitter aus habe es 140 bis 150 Anmeldungen von Bauern gegeben, die mit ihren Treckern teilnehmen wollen. Deutschlandweit seien es weitaus mehr. Allein für Hannover seien etwa 1.000 Traktoren gemeldet, wie Arne Köhne zu berichten weiß. Planung und Logistik seien schon im Vorfeld sehr aufwendig gewesen. Seit Beginn der Planungen stehen die Organisatoren mit der Polizei, dem Staatsschutz und den verkehrsregelnden Behörden in Hannover in Kontakt. Auch der Kontakt zu der Versammlungsbehörde, die die Oberhoheit für ganz Niedersachsen habe, wurde frühzeitig aufgenommen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

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Die Gruppe aus Salzgittersei die Einzige, die mit ihren Treckern bis vor den Hauptbahnhof in Hannover fährt. Dort finde auch eine Kundgebung statt, die zirka 1,5 Stunden andauern soll. "Die Politik in die Knie zwingen, das wird keiner, aber vielleicht durch das Auftreten dieser Vielzahl an Landwirten gesprächsbereiter stimmen, das kann ich mir vorstellen", zeigt sich Arne Köhne zuversichtlich. Eine weitere Großkundgebung findet am heutigen Dienstag am Maschsee statt. Hier werden an die 1.000 Trecker erwartet. Ein Publikumsverkehr finde dort jedoch nicht statt, da alle Zufahrtsstraßen gesperrt wurden. Ein Grund mehr für die Landwirte ihre Kundgebung auf dem Ernst-August-Platz abzuhalten. "Wir wollen ins Gespräch mit den Bürgern kommen. Der Bürger ist unsere Basis. Deswegen wollen wir direkt mit ihm in Kontakt treten und kommunizieren", so Köhne.

Es ist "3 vor 12"


Da das Freihandelsabkommen bereits beschlossen, aber noch nicht umgesetzt wurde, könne nicht mehr von "5 vor 12" die Rede sein. Provokant haben die Landwirte den Zeitraum auf "3 vor 12" verkürzt. Ähnlich verhalte es sich mit den Düngeverordnungen und vielen weiteren Themen, auf die die Landwirte heute aufmerksam machen wollen. "Wir haben schon eine Schwelle überschritten, wo wir eigentlich kein Mitspracherecht mehr hätten. Dies ist jetzt die absolute Notbremse, die wir treten können, um noch auf irgendeine Art und Weise auf Abkommen und Beschlüsse zu reagieren", so Köhne abschließend.

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