Wolfenbüttel. Im vergangenen Jahr konnten sich der Naturschutzbund (NABU) Kreisgruppe Wolfenbüttel über einen hohen Bruterfolg der Schleiereulen im Landkreis Wolfenbüttel freuen. Selbst Zweitbruten fanden statt und etliche Jungvögel wurden beringt. Umso alarmierter war der Verein über die eisigen Temperaturen mit geschlossener Schneedecke in diesem Februar. Da die Eulenart keine Fettreserven aufbauen kann, ist die Art schnell dem Hungertod ausgeliefert. Während Ralf Isensee, Beiratsmitglied im Vorstand und die 1. Vorsitzende Cornelia Schilling das Futter organisierten, hielten einige Landwirte ihre Scheunen geöffnet, sodaß die Eulen in den Gebäuden jagen konnten. Auch die Fütterungen fanden in diesen Gebäuden statt. Dies teilt der NABU in einer Pressemitteilung mit.
Durch die unbürokratische Unterstützung der Curt Mast Jägermeister Stiftung habe so an vier Stellen im Raum Hedeper, Seinstedt und Denkte den Tieren Futter angeboten werden und die Schleiereulen vor dem Tod bewahrt werden können. Praktische Unterstützung vor Ort habe die Treibervereinigung Hedeper geleistet.
Die Wichtigkeit dieser Art bei der Nagerbekämpfung gerade für die Landwirtschaft werde dadurch unterstrichen, dass während der Nestlingsphase der Schleiereulen etwa alle 20 bis 30 Minuten ein Nager an die Brut übergeben werde. 40 bis 50 Mäuse in einer Nacht seien da keine Seltenheit.
Der Bereich um das Große Bruch sei ein echter Eulenhotspot. Sämtliche im Freiland vorkommenden Eulenarten seien hier zu finden; neben der Schleiereule auch Uhu, Wald- und Sumpfohreule (als Wintergast), Waldkauz und selbst der seltene Steinkauz ei nach über 20 Jahren wieder zurück in der Region.
Trotz eisiger Kälte: Schleiereulen vor Hungertod bewahrt
Die Tiere können keine Fettreserven aufbauen.
Junge Schleiereule während der Beringung 2020. | Foto: Cornelia Schilling